Mittwoch, 5. März 2008
Teatro dei fiori
Seit fast vier Wochen blühen nun schon die Tulpen, die ich ihr gepflanzt habe. Sie waren natürlich vorgezogen (wie falsch es ist, den Dingen ihre Zeit nicht zu lassen, nur weil jemand das Rot schon im Januar haben will), und ihre Köpfe können sie schlecht wieder einziehen. Und so werden sie von den Nachtfrösten regelmäßig niedergestreckt, knapp überm Boden abgeknickt. Die Blätter strecken sie schwer beschädigt von sich, genau so wie man sich tote, erfrorene Blumen vorstellt... ich sehe es vor mir, wie sie theatralisch fallen mit stummem Seufzen, ein memento mori wie aus dem Buche. Maske und Regie, alles haben sie in ihren unbegreiflichen Tulpengenen. Denn:
In der Sonne richten sie sich wieder auf. Bis zum Nachmittag stehen sie wieder, wie aus der Folie gewickelt mit ihrem wächsernen Touch. Applaus! Und ich habe doch jedes Mal Sorge, dass da mehr als Bühnenblut geflossen sein könnte.
In der Sonne richten sie sich wieder auf. Bis zum Nachmittag stehen sie wieder, wie aus der Folie gewickelt mit ihrem wächsernen Touch. Applaus! Und ich habe doch jedes Mal Sorge, dass da mehr als Bühnenblut geflossen sein könnte.
[mors]
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