Sonntag, 17. August 2008

... die-ses Glühückes ...
Horcht! Was spielen die da zur Feier einer Goldmedaille eines deutschen Sportlers? Blumig. Gefühlig. Mit zittrigen Streichgeigen im Mittelteil und großväterlich stapfenden Posaunen- und Tubenbässen am Ende. Am schönsten aber der chromatisch herbeigetutete Trugschluss bei "dieses Glückes". Irgendwie... naja, unteutonisch kommt das alles daher, aber das macht ja nichts, wofür haben wir denn die Kunst. Haydn hat sich ja bekanntlich in seinem Streichquartett für eine streng diatonische Begleitung der ganzen Geschichte entschieden, obwohl er auch ganz anders konnte, und die zu Fußballanlässen gespielte martialische Humta-Fassung ist wohl näher dran an diesem Original (es könnte daran liegen, dass der damals, zu Livemusikzeiten noch aufmarschierende Spielmannszug in chromatischen Gefilden nicht gut zuwege sprich durchhörbar ist; weiß jemand, wann das abgeschafft wurde, dass auf dem Spielfeld geflötet und trompetet wurde, mit Schellenbaum vorneweg, oder täuscht mich mein fortschreitendes Alter? 1974 gab's das noch, oder?). Jedenfalls schon das Wort "olympisch" scheint mir hier jede instrumentale und harmonische Verschnörkelung zu rechtfertigen.
Schön. Horcht!

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