Montag, 25. Oktober 2010
Flügel und Glas
Eine Frau trägt nun seinen Namen, sagt das Schild, und ich zögere kurz, den Klingelknopf überhaupt zu berühren. Er öffnet mir strahlend, drinnen brennt Holz im Kamin, auf dem niedrigen Tisch stehen zwei Gläser und eine Flasche gekühlter Spätburgunder, in der Ecke neben der Stehlampe lehnt das Etui, in dem die Liebe ist.
Wo möchtest du sitzen, sagt er und zieht mich neben sich auf das Sofa. Ich bin doch jetzt verheiratet, sagt er leise, als sich die Blicke verzwirnen und die Hände auch, wie damals. Ich bin doch jetzt verheiratet, und seine Hände sind zart und vorsichtig, wie damals. Wie wir davon sprechen, dass er mich wiedersehen wollte und doch nicht, damals, als wir ineinanderfielen und alles ineinandergriff bis der frühe Morgen kam, in dessen blauem Licht wir sahen, dass wir einander kennen, da muss ich weinen. Er greift nach der Flasche, um mir Wein nachzuschenken, und ach nein, sagt er, du musst ja noch -, und stellt sie wieder hin. Lange schweigen wir und ich sehe mich um und sehe mich in diesem Zuhause und er schaut auf mich. Den Wein muss ich stehen lassen, das Holz verglüht und das Etui rührt sich nicht in seiner Ecke. Eine halbe Stunde später kocht er Kaffee für mich und verbrüht sich fast die zarten, weichen Finger dabei, das macht nichts, sagt er, ich muss dich jetzt anschauen.
Am Auto gebe ich ihm die Noten, die ich ihm mitgebracht habe in den Falten des roten Kleides. Ich werde das spielen, sagt er, und wir lesen zusammen in den sechs Seiten. Lange küsst er mich, er, den ich sehr lieb habe, dann geht er hinein, ohne sich umzudrehen.
Wo möchtest du sitzen, sagt er und zieht mich neben sich auf das Sofa. Ich bin doch jetzt verheiratet, sagt er leise, als sich die Blicke verzwirnen und die Hände auch, wie damals. Ich bin doch jetzt verheiratet, und seine Hände sind zart und vorsichtig, wie damals. Wie wir davon sprechen, dass er mich wiedersehen wollte und doch nicht, damals, als wir ineinanderfielen und alles ineinandergriff bis der frühe Morgen kam, in dessen blauem Licht wir sahen, dass wir einander kennen, da muss ich weinen. Er greift nach der Flasche, um mir Wein nachzuschenken, und ach nein, sagt er, du musst ja noch -, und stellt sie wieder hin. Lange schweigen wir und ich sehe mich um und sehe mich in diesem Zuhause und er schaut auf mich. Den Wein muss ich stehen lassen, das Holz verglüht und das Etui rührt sich nicht in seiner Ecke. Eine halbe Stunde später kocht er Kaffee für mich und verbrüht sich fast die zarten, weichen Finger dabei, das macht nichts, sagt er, ich muss dich jetzt anschauen.
Am Auto gebe ich ihm die Noten, die ich ihm mitgebracht habe in den Falten des roten Kleides. Ich werde das spielen, sagt er, und wir lesen zusammen in den sechs Seiten. Lange küsst er mich, er, den ich sehr lieb habe, dann geht er hinein, ohne sich umzudrehen.
[lacrimae]