Montag, 30. Mai 2011

Blind gehen
Bombenräumung - wie mich das immer gleiche Procedere bei jedem Mal rührt. Routine in dieser Gegend, und doch jedes Mal Hochachtung vor all dem Können, der Umsicht, der logistischen Leistung, und der Gedanke, wie sich die Alten in ihren Rollstühlen wohl fühlen, wenn sie ihre Häuser verlassen müssen, wegen Bombenalarm. Angst, jedes Mal. Der Krieg war auch hier, man findet ihn unter Klassenzimmern und in Vorgärten.

Was ganz anderes: Brillant.

 
Sie sagen da was. Im letzten Jahr ist in meiner Heimatstadt etwas Schlimmes passiert, und kurz davor twitterten die Leute noch genervt herum, weil sie mal einen Umweg fahren oder ihre Wohnungen verlassen mussten. Da passiert doch eh nichts! Vor einigen Wochen war's schon wieder so weit. Man schüttete lieber Unmengen von Sand außenrum, das verzögerte die Sache, und wenn man dann so manche Kommentare liest, fragt man sich, woher die Menschen ihre Erwartungshaltung nehmen, im Leben gefälligst unbehelligt zu bleiben.

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Unbehelligt von Unbequemlichkeiten an einem Sonntagnachmittag, der ihnen die persönliche Erfahrung von funktionierenden Kriegswaffen erspart, wohlgemerkt.

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den abschnitt
wenn sie doch lediglich auf Betriebskosten nach Rio fliegen, um sich – die Ärmsten! – Sex zu kaufen?

Wo doch gerade dort der großherzige Cupido seine Gratis-Pfeile nach jedem schießt, der mit mutwilligem Lächeln am Strand flaniert anstatt als Gefangener einer vermeintlich bedeutenden Sozial-Position mit Bauchwampe und Ärmelschoner-Jacketts in dämmrigen Hotelbars herumzustolzieren.
finde ich eher weniger brilliant, impliziert er doch stete sexuelle verfügbarkeit einer ungezügelten exotischen weiblichkeit. und ist damit auf dem selben level des üblichen alltagsrassismus und -sexismus, der an jeder straßenecke gereicht wird.

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Es steht Ihnen frei, so zu denken.

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na, dann mach ich mal...

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