Sonntag, 22. März 2015

Wo Lücken
Gestern pfoff im Viertel der Wind durch den Mantel bis aufs Zwerchfell. Der Erste Zweite Geiger hatte beim Satteln des Bikes noch Carmen empfohlen, er habe frei, aber seine Kollegen würden spielen, aber zunächst musste ein Mittagsschlaf gehalten werden. Ich bekam einen Wohnungsschlüssel und einen Kaffee ohne alles, und dann schwang sich der Mann, der sich mit herbem Rasierwasser auf wild zu tunen versucht und doch ein ganz zarter ist trotz der großen Füße, aufs Fahrrad, und es kam sofort der Mittagsschlaf in einem frisch bezogenen Bett. Der Hunger auch nach frischer Luft nach einem ganzen Vormittag Probe in dem Saal, den sie "Glocke" nennen, obwohl er innen lindgrün ist und voller denkmalgeschützter Klappstühle, und ein Hunger nach warmem Essen verlangte noch einen Ausgang am Abend. Der Wind pfoff im Viertel durch den Mantel bis aufs Zwerchfell, vorbei an Carmen, weiter Richtung Dom immer kälter, es war zu früh, eigentlich noch kein Einlass, aber komm doch rein. Sehr sparsam die Ausstattung in einem kahlen Raum, doch Holzboden, Musik und ein paar Getränke aus dem Kühlschrank sind ja genug. Eine Ärztin tanzte mit dem Ruftelefon um den Arm geklettet, man war neugierig auf den unbekannten Gast und nach zwei Stunden wollte die Achse ins Bett.

Eine Visitenkarte mitgenommen, eine Busfahrkarte gekauft, ein Kleid für den nächsten Morgen bereitgelegt. Kaum eingeschlafen, kam eine Kerze in den Raum und Heimlichkeit und lange Zeit, und doch war das Aufstehen so leicht, so leicht. Kein Frühstück, rein ins Kleid, ein Kuss unter die warme Decke, und in der Sonntagsbäckerschlange pfoff der Wind durch den Mantel bis auf den Rücken. Eine Busfahrkarte gekauft, und nichts wie rauf auf die Bühne.

Halleluja. Regionalbahn. Schön getanzt, schön gesungen, schön gewesen.

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