Horen

Achtung, eine Durchsage. Einen Garten haben heißt nicht grillen und ach blendend fast Vollmond Prosecco auf der Hollywoodschaukel trinken bei fast keinem Gespräch. Einen Garten haben heißt sich Dornen unter den Zeigefingernagel jagen, lecke Wassertonnen (algig, morsch) zur Seite wuchten, den Giersch mit den Kniescheiben flach machen. Einen Garten haben heißt einen Frosch haben morgens platt- und nassgefahren auf dem Teer draußen vor der Tür. Einen Garten haben heißt Zecke im Nacken und Ameise zwischen den Brüsten, und Mohn, der nie wiederkommt nach langen treuen Jahren. Evangelisch einen Garten haben heißt dankbar einen Garten haben. Wärst du hier, du dürftest grillen und Bier trinken und schöne Geheimnisse abgeben, die es gut bei mir hätten, dürftest neben mir sitzen mit Glanz auf den müden Altmännerwangen, auf die der Mond scheint extra deswegen, weil nur du ja klar ist noch Bier da.

Herbst heißt Bier mit Quittensaft. Bisschen Distinktion, bisschen zu viel Ernte, bisschen weinen wegen ach allem.

Rechenschieber in vier Größen entdeckt, früher Arbeitszeug, um nicht zu sagen Handwerkszeug des inzwischen freundlich-dementen Machinenbauervaters. Was für ein schönes und angenehm zu handhabendes Spielzeug für Geist und Hände. Der in Hosentaschengröße kommt ins tägliche Gepäck. Falls man mal schnell was nachrechnen muss.

Als Sie auf die Welt kamen, verehrter Herr Professor, da war ich schon in der Schule, und ich habe damals in die Kinderwagen geschaut und gedacht, einer von denen wird mal Bundeskanzler sein. Ich selbst wollte Busfahrer werden, und sie haben gesagt, das geht aber nicht. Wollen wir doch mal sehen.

FreI sein, das heißt auch, frei sein, mitzumachen. Selbst denken und dann dafür sein, nicht dagegen. Nicht müssen, sondern wollen. Die Laufklamotten und die Schuhe anziehen, und dann einfach spazieren gehen. Maigrün, freigrün.