Montag, 21. Januar 2008

Doch die Verhältnisse, sie sind nicht so.
Je weniger Zeit die Verhältnisse und ihre Ideologen einräumen wollen für das Romanelesen, desto notwendiger fürs Begreifen dieser Verhältnisse (und setzen wir ruhig auch hinzu: zur Abkehr von ihnen fürs erste) sind umfangreiche und viele Romane mit nur ganz langsam sich entwirrend vielen Personen und ihren Beziehungen.
(Rolf Vollmann: Der Roman-Navigator, o.O. 2000, S. 17).

Lässt sich das übertragen? Auf andere Bedürfnisse, Not-Wendigkeiten als das Romanelesen, die aber den ewigen Hunger nicht weniger ausmachen? Den Verhältnissen und ihrem Diktat gerade das entgegensetzen, was nach anerkannter und von ideologieartiger Seite verfochtener Sitte recht und gewollt ist? Der viele folgen aus Mangel an Mut und Phantasie und Bereitschaft, ein Abenteuer mit sich selbst einzugehen? Umfangreich und viel. Ganz langsam sich entwirrend. Vollmann spricht dann noch von schneller Übersichtlichkeit (in Bezug auf Romane und das Leben, und er empfiehlt sie für beides nicht), und die zu erwarten, bringt einen dann wirklich um's Beste.

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