Dienstag, 7. Oktober 2008

Apfelkerne
Es gab eine Zeit, da fand ich morgens einen Apfelkern. Jeden Morgen, noch bevor ich aufstand, sah ich ihn neben meinem Kissen liegen, und ich nahm ihn halbwach spielend zwischen meine Finger und er weckte mich in die Welt. Später steckte ich ihn in eine Falte meiner Kleidung und wusste ihn dort; oft ging er irgendwo verloren tagsüber, doch bis zum Schlafengehen, spätestens aber am nächsten Morgen fand ich einen neuen, dunkel glänzend. Sie ähnelten sich sehr, die Kerne, und doch schien jeder anders, jeder neu. Was auch geschah, des Apfelkerns war ich gewiss und durfte es sein.

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