Dienstag, 21. Oktober 2008

Ermita de la Victòria
Zwei Männer, einer blind, der andere führt ihn an der Hand in dieser fremden Umgebung und erklärt pausenlos die Wege und was auf den Tischen steht. Der Sehende schaut und spricht und achtet für beide, und geht doch mit denselben kleinen Schritten (tastend, schlurfend), er hat sich angepasst und auch seine Sprache vereinfacht; was zu kompliziert zu beschreiben ist, davon spricht er nicht. Sie leben die Tage des Blinden.

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Zunächst eine caritative, dann auch eine mentale Herausforderung: mit einem totalen Anfänger Tischtennis spielen. Langsam und ohne Spin angeben, hohe Bälle nicht schmettern, kein Effet und den Ball immer schön hoch übers Netz springen lassen. Physisch anspruchsvoll ist es zudem, die völlig unberechenbaren Rückgaben mit spielbaren Bällen zu beantworten. Keine Schweinereien.

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Den Abend nicht auf weiß gepolsterten Korbsofas neben niedrigen Glastischchen auf der Terrasse der seichte Dudeleien emittierenden Bar oder im lauen Mondlicht auf einem großen Stein in der leise beplätscherten Bucht verbringen, sondern auf dem Monoblockstuhl neben trocknenden Badetüchern auf einem winzigen Balkon, der laternenbeschienenen Müllabfuhr mit den Augen folgend.

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Die Geräusche, welche ein wirklich hungriges Kätzchen macht, nähert man sich ihm mit einer Handvoll Futter, sie lassen sofort die Tränen steigen.

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