Samstag, 14. August 2010
Sommerfest
Freizeitkleidung war angesagt, und was für den einen nur kein Schlips ist, ist für den anderen der Gothicmantel. Einer derer, die das Geschäft führen, schießt mit seinen guten Oxfords hart aufs Tor, er wird gegen 3 Uhr 30 alles abschließen, wenn die letzten Dessert-Etageren hineingetragen und die drei Scheibenkoffer des DJs im VW-Bus verstaut sein werden. Dreimal gehe ich zum Grill, einmal in der Woche sattessen ist ja immer prima, dazwischen ein Schafskäse aus dem Ofen und immer schön Salat dazu, die Dressings sind alle sehr schmackig. Zwei Minitischtennisplatten werden zum Rundlauf zusammengestellt, die vier Schläger wechseln durch, das ist zusätzlich fordernd, der schöne Rasen vor dem Eingang wird von nackten Zehen umgegraben in den Kurven, und den Namen der Kollegen kenne ich nicht, die da vor und hinter mir das verloren geglaubte Spiel der Schullandheimwochen und der Großfamilienkonfirmationen spielen mit Geschrei. Immer schneller werden die Ballwechsel, immer kleiner die Bewegungen, und wer rausfliegt, trinkt einen Schluck aus einem der vielen Biergläser etwas abseits im Gras. Gegen den Aufschlag des Vorstands habe ich anfangs kein Mittel, aber Üben hilft ja bekanntlich, und beim dritten Schlussduell kann ich ihm die Bälle zurückschneiden, die Scherze dabei fallen nicht über die Kante, sondern finden seinen Blick.
Einer kippt mir ein Bier übers Kleid, ein anderer sagt, komm, ich tanz dich trocken, und am Arm schnattere ich mit ihm bis hinter die Boxen, wo deutscher Schlager (du bist mein Stern in der Nacht, und so ist es ja auch) und der aufkommende Abendwind dafür sorgen, dass das Kleid, wiewohl nach Bier und Schweiß und Grillkohle riechend, morgen noch wissen wird, dass es schön war, heute abend.
Einer kippt mir ein Bier übers Kleid, ein anderer sagt, komm, ich tanz dich trocken, und am Arm schnattere ich mit ihm bis hinter die Boxen, wo deutscher Schlager (du bist mein Stern in der Nacht, und so ist es ja auch) und der aufkommende Abendwind dafür sorgen, dass das Kleid, wiewohl nach Bier und Schweiß und Grillkohle riechend, morgen noch wissen wird, dass es schön war, heute abend.
[Vesper]
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