Samstag, 11. September 2010

Wenn ich früh in den Garten geh in meinem grünen Hut
ist mein erster Gedanke
was wohl mein Liebster tut
Mag sein, dass es doch so etwas wie Dranfheit gibt (das Wort habe ich soeben erfunden, um eine Entsprechung zu Taubheit und Blindheit für den Geschmackssinn zu haben), andererseits schmecke ich normalerweise schon sehr feine Unterschiede, und daher glaube ich ja, dass das mit dem vielen Kaffeesorten nichts als Marketinggedöns ist. Guatemala Fair Blend, Mild und Magen, van Hippenstejn Specialröstbohne mit Elefanten drauf, Gut&Günstig Extra Kräftig - schmeckt alles wie Kaffee, also sehr schwarz, sehr bitter, sehr gut einfach. Nur wo Melitta draufsteht, das war ein Reinfall, aber eigentlich ist es ja auch ganz logisch, dass sich aus gehobelten Filtertüten nicht wirklich ein Genuss kochen lässt.

Joghurt morgens im Nebel mit einem abgerundeten Plastikbabylöffel essen ist irgendwie schön. Also, angenehm. Tröstlich. Während die Nachbarn schon ihren halben Dachboden in den Container  werden werfen, selbst auf einem feuchten Stuhl Joghurt essen und im Kopf ein Seidentäschchen nähen. Die Tasse daneben auf einem hochkanten Buchenscheit mit exakt gleichseitigem, dreieckigem Querschnitt, ein schönes Geschenk, von anderen Nachbarn. Sowas gehört nicht in den Kamin. Das ist ein Tisch.

Fernsehtürme im Dunst müsste man malen können, so wie Turner.

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