Dienstag, 19. April 2011

Wandelmond
Die dummen Amseldinger fallen wieder aus den Nestern, und das eigene Nest lädt noch immer nicht ein und lockt doch, täglich, langsam, es soll nicht zu schnell fertig werden, wann lässt sich schon alles, alles so nach Wunsch und Belieben machen? Klappe halten und immer einen Schritt tun, einen nur, und so nenne ich das Jahr: Klappe und Schritt. Das Rezept für alle Notlagen, der Sauerteig der schweren Tage, der Staubzucker der leichten: Klappe und Schritt. Sogar die Verbundenen lassen sich am heimlichen Tanz erkennen, der zur Musik passt, die Verbundene eben hören, den ganzen Tag, und sie tanzen den kleinsten Tanz der Welt gemeinsam: Klappe und Schritt, ein ernster Tanz.

Ein Osterkranz liegt auf den Tisch aus Hefeteig mit bunten Zuckereiern, geschenkt, geschenkt in einer großen Konditoreitüte, das alte Zeichen: ich bring dir etwas zu essen, selbst erlegt.

Morgens Anorak, Handschuhe, hellweiß gegen die schon hoch stehende Sonne gleißt der Nebel über den Pferden, hellweiß liegt der Reif in den Schatten, nachmittags barfuß im Leinenkleid - nicht unbeständig soll er heißen, sondern freigiebig, großzügig, der April.

Mein Gruß küsst dich im Nacken.

 
So ein schönes, hochgelegenes Nest braucht seine Zeit. Zwischendurch kann man ja den ein oder anderen leichtgefiederten Auslfig wagen.

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Genau. Von einem stabilen Horst lässt sich gut abheben.

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