Sonntag, 11. September 2011
Mit leisem Gang und sanften Schritten
Der Dirigent, mit dem ich zur Zeit im Krieg bin, hat heute gut und sehr gearbeitet. Neben oder besser: hinter ihm, am besten direkt neben seinem Kopf, nehme ich gerne Kontakt zu einem einzelnen Zuschauer oder zu zweien auf, für die ich die Musik mache, und meistens merken sie es und sie richten ihren Fokus eng ein und bleiben bei mir. Es gab heute auch Blicke mit dem Konzertmeister, beim Regen und während der Springbögen, wenn Gott seinen Atem wegnimmt und alles zu Staub zerfällt (heute so ein Text!), und beim Applaus des Orchesters für uns schenkte er mir ein Lächeln, nach zwei Tagen ernster Arbeit und spannendem Kennenlernen zweier sich bisher fremder Ensembles. Danach gab es die berühmten Sparkassenschnittchen, mit Lachs und Garnelen und Oliven und Hering und Käse und Schinken, und Butterkuchen mit Apfelschmatze drauf, und Sekt und noch mehr Sekt. Es waren gute Tage gestern und heute, und in zwei Wochen kommen noch zwei ganz andere Konzerte, Auferstehungssinfonie, niemals hätte ich gedacht, dass das mal ein Stück sein würde, bei dem ich in den Saal hineinschauen werde. Wer dann am ersten Pult sitzt, der wird noch besser und noch mehr arbeiten müssen als heute alle zusammen.
[virtus]
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