Samstag, 15. Oktober 2011
Das Hausbuch
Was für ein Gefühl, das Kind auf der großen Bühne zu sehen. Mit Ausstrahlung bis hinauf in den hinteren Rang, mit der Haltung eines Profis, mit den Genen des Vaters beschenkt ganz offensichtlich. Der Moment, bevor sie rausgeht, der sei der schönste, sagt sie, und man sieht es ihr an.
Die Fünf Stunden, ich weiß nicht, was ich immer mit ihnen machen soll. Sie machen mich satt in Restaurants der leckeren Sorte, sie schicken mir den Koch an den Tisch, dem ich sagen kann, wie schmelzend das Wildgulasch war, und der Mohnmousse bringt, ohne dass es bestellt werden müsste, sie versorgen mich mit Interna aus dem nationalen und internationalen Fußballgeschäft, sie lassen mich mitleiden, wenn der alte Kater dann doch sterben muss, obwohl er sich doch noch einmal aufgerafft hatte, eine letzte Maus zu fangen, letzte Woche erst. Sie erzählen mir von den Lehrlingen, vom nächsten BMW, von einer schönen temperamentvollen Tochter und von einer Ehefrau, die immer zu Hause ist und noch nie aber was soll man machen, ach, reden wir nicht davon. Von Brüdern, von Begierden, von Baustellen in 42 m Höhe, von der Lust und der Sehnsucht, sie bewundern mich und wollen nicht hören, dass ich noch nie mehr als fünf Stunden hatte, dass nicht einmal sie mir gehören, sondern dem heimlichen Glück, das sie selbst sind und sonst nichts. Die Fünf Stunden bekommen ein Glas Wein und dann schlafen sie ein bei mir und schrecken hoch irgendwann nach Mitternacht. Sie ziehen ihren dunklen Anzug an, sagen danke, danke für alles und dann eilen sie fort, ohne sich umzudrehen. Fünf Stunden, und ich weiß nicht, was ich mit ihnen machen soll, aber sie wissen, was sie mit mir machen können, und sie machen es, alles.
Sessel bestellt. Das Sofa kommt weg, dort wird das Pferd stehen, das Streitross, auf dessen Sattel man rückwärts sitzen muss um das Schwert zu schwingen über Kopf und dann zuzustoßen und um sich zu säbeln, bis einen jemand runterholt und zusticht. Ein Sessel genügt doch.
Heute die Winterblusen noch bügeln. Lila, grau, schwarz, petrol. Sekt trinken, und dann schlafen, neben einem Weinglas, das scharfe Kanten bekommen hat, denn es sind ein paar Scherben herausgebrochen. Die Kunst ist, zu trinken, ohne sich blutig zu machen. Die Kunst ist, Mut zu haben und die Scheiße duftend zu finden.
Die Fünf Stunden, ich weiß nicht, was ich immer mit ihnen machen soll. Sie machen mich satt in Restaurants der leckeren Sorte, sie schicken mir den Koch an den Tisch, dem ich sagen kann, wie schmelzend das Wildgulasch war, und der Mohnmousse bringt, ohne dass es bestellt werden müsste, sie versorgen mich mit Interna aus dem nationalen und internationalen Fußballgeschäft, sie lassen mich mitleiden, wenn der alte Kater dann doch sterben muss, obwohl er sich doch noch einmal aufgerafft hatte, eine letzte Maus zu fangen, letzte Woche erst. Sie erzählen mir von den Lehrlingen, vom nächsten BMW, von einer schönen temperamentvollen Tochter und von einer Ehefrau, die immer zu Hause ist und noch nie aber was soll man machen, ach, reden wir nicht davon. Von Brüdern, von Begierden, von Baustellen in 42 m Höhe, von der Lust und der Sehnsucht, sie bewundern mich und wollen nicht hören, dass ich noch nie mehr als fünf Stunden hatte, dass nicht einmal sie mir gehören, sondern dem heimlichen Glück, das sie selbst sind und sonst nichts. Die Fünf Stunden bekommen ein Glas Wein und dann schlafen sie ein bei mir und schrecken hoch irgendwann nach Mitternacht. Sie ziehen ihren dunklen Anzug an, sagen danke, danke für alles und dann eilen sie fort, ohne sich umzudrehen. Fünf Stunden, und ich weiß nicht, was ich mit ihnen machen soll, aber sie wissen, was sie mit mir machen können, und sie machen es, alles.
Sessel bestellt. Das Sofa kommt weg, dort wird das Pferd stehen, das Streitross, auf dessen Sattel man rückwärts sitzen muss um das Schwert zu schwingen über Kopf und dann zuzustoßen und um sich zu säbeln, bis einen jemand runterholt und zusticht. Ein Sessel genügt doch.
Heute die Winterblusen noch bügeln. Lila, grau, schwarz, petrol. Sekt trinken, und dann schlafen, neben einem Weinglas, das scharfe Kanten bekommen hat, denn es sind ein paar Scherben herausgebrochen. Die Kunst ist, zu trinken, ohne sich blutig zu machen. Die Kunst ist, Mut zu haben und die Scheiße duftend zu finden.
[Vesper]
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