Sonntag, 22. Januar 2012

Tage von Zorn
Laut Klavier gespielt, Buckel gemacht wie Glenn Gould, man muss da so reinhexen, gestöhnt wie Bernstein (stimmt nicht!), die Hände voller D-Dur zum Schluss, das wummst gut, immer schön drauf aufs Pedal, und nicht nach links vom Hocker fallen. Danach aus der Brust "Bravo" gerufen, wie es immer in Konzerten ist nach dem Schlussakkord. Dann hat es an der Tür geklingelt, der Nachbar stand draußen, ob alles mit mir in Ordnung sei. Ich hab mich sogar verbeugt, hätte ich beinahe gesagt, aber ich brauche die Leute in der Nachbarschaft ja noch. Danach ist er in seinen Keller verschwunden, üben. Hihi. Seit Wochen macht er an einem Mozart rum.

Demnächst, ich sagte es schon an anderer Stelle, wieder Plustern und Gockeln wie ein Truthahn, den sie ja doch alle nur aufessen wollen. Aber ich spiele da nicht mit, schließlich ist Karlsson der beste Freund der Welt. Oder gleich richtig hühnern, mit Pink und Glitzer und Tusche und Musche. Weiß noch nicht. Wenn es eine Frau ist, lieber nicht. Wenn es ein Dr. habil. ist, auch nicht.

Die Stoffproben sind angekommen. So schön alle, dass die Wahl schwer fällt. Bestickte Seide, Duchesse, Mousselin, Tülle, Tafte. Frou-frou für die stillen Stunden.

Und so selbst versiegelt. Nur noch einmal sich wenden. In Ecken wohnen, unter Daunen, unterm Licht. Halbe Sonnen nicht mehr grüßen, sich rüsten hinter der Tür, die niemals richtig schließt. Die Formen der Sträuße sammeln, die Düfte der Burschen.

 
Mitsingen wie Keith Jarret!

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Keith Jarrett war auch mein Gedanke. Kölner Konzert, Stöhnen und rhythmisches Klopfen auf den Korpus des Instruments. Yes.

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Ich war neulich auf einem Country-Konzert. Dort waren Elvis und June Carter, und ich bin sicher, die zwei haben was miteinander!

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