Sonntag, 8. April 2012

Logenplatz
Dieser übersehene Tag, der lange Tag zwischen Tod und Leben für die, die glauben. Der Tag des Nichtwissens, der Trauer und der Erwartung für die, die glauben können. Ein Tag voller Frieden nach dem Mahl voller Frieden und nach dem Eingeständnis der eigenen Angst, einer kleinen Angst, die ausreicht. Ein Tag des Wartens auf Ostern. Der Tag nach dem Tag alles Schreckens. Der lange Tag.

Da ist einer in der Stadt und sagt es nicht. Hand in Hand dann vor der Kirche, ohne Zögern, ohne Entrinnen, und umklammert für lange bevor er an sein Pult geht, denn die Zeit ist ohne Belang. Von der zugigen Orgeltreppe aus kann ich ihn spielen sehen und spüre nicht, wie mir die Füße einschlafen am Geländer und wie es kalt wird. Es war schön, schreibt er später aus dem Zug, und Gruß. Was sind die Jahre? Was hält die Liebe?

Morgen hinaus, auf die Autobahn, in eine neue Stadt. Auerbachs Keller, rät eine, oder Café gegenüber der Thomaskirche. Die Karten für's Ballett liegen bereit, das Opernglas, der 5er für einen Kakao, der 20er für die Tankstelle auf der Heimfahrt. Das Kassenbuch hat schon genickt.

Zögerlich und aus dem Strom hinausgetragen. Sich versteigen zu langen Atemzügen. Glatt, schön und dein.

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