Dienstag, 15. Januar 2013
Dream is a keyboard
Im Keller habe ich Duschen entdeckt. Erst kommen Lagerräume, das ist offensichtlich, denn an jeder Tür steht "Lager", dann verändert sich der Fußboden. Kein Beton mehr, sondern Fliesen klein und extra rutschfest, fast klebrig sind sie oder sogar nicht nur fast, und der Geruch nach Bratwurst morgens um halb acht bestätigt, dass es sich um den Küchenkeller handelt. "Kleinkälte" steht an einer Tür, da dann rechts. Mal ziehen, mal drücken, das könnte die jeweils empfehlenswerte Fluchtrichtung anzeigen. Der Bau hat Arme wie eine Krake aus Lego, und Querverbindungen, in jedem Geschoss andere. Wo es sich nach Verlaufen, im Kreis gelaufen und nie mehr nach Hause kommen anfühlt, da geht es noch durch eine Stahltür, dann links, dann durch die Glastür, und da ist der Duschraum. Die Stahltür muss vorsichtig angelehnt werden, denn sie ist eine Einbahntür, man kommt nicht wieder zurück, wenn man sie zufallen lässt.
Es ist warm wie in einem Tropenhaus und der Fußboden trocken. An den Wasserdruck kann man sich anlehnen, bis der Rücken heiß jault. Das Handtuch muss vorher gut versteckt werden, sonst wird es nass um die gemauerte Ecke herum. Wenn man dann auf einer hölzernen Umkleidebank sitzt und sich die Füße mit Shampoo eincremen will und sich zweimal wundert, dass das nicht einzieht, und wenn beim Anblick eines weißlichen Tropfens auf dem Fußboden kurz ein schlüpfriger Gedanke kommt, dann bedeutet das wohl alles nur Überlastung und sonst nichts. In einem Regal ist Platz für die Requisiten gepflegter Sportsfrauen, und ich stelle meine beiden Flaschen dazu. Haarzeug besitze ich ja nicht.
Nachmittags wieder im Keller herumgeschlichen. Ausgestempelt, wohlverstanden. Handtuch auf die Umkleidebank, und auf dem Bauch bei gemütlich gelbem Nebenraumlicht 25 Minuten geschlafen. So geht das. Einstempeln, Binwiederda sagen beim Betreten des Büros, so einfach!
Bei mir ist es überall staubig, sage ich. Lass uns am Wochenende wegfahren. Danach höre ich nichts mehr. Der Aufwand ist dann wohl doch zu groß für ein bisschen Sex.
Zum Schlafen die Kleider einfach ans Fußende legen und sich selbst in den Schlafsack wickeln, von Küchengeräuschen aufwachen. Tanzen mit erhobenen Armen, mit fremdsprachigen Menschen sprechen (Griechin, Italiener, Schwabe), gut und genug essen, nur Wasser und Sekt trinken einen ganzen Tag lang, weit fahren, in der Sonne einen Fluss entlang spazieren in einem falschen Pelz, aber in richtigen Stöckelschuhen, denen, die nur Käse reden, den Rücken kehren, auch wenn sie denselben Namen tragen, ein furchtbares Keyboard spielen bis einer heult, eine steile Stiege aus dem Jahr 1754 hinaufgehen zum Bett unter einer Schräge, zum Frühstück wieder hinunterturnen bis zu einem groben Tisch an einem Kachelofen: ein ganzes Wochenende voller richtiger Sachen. Froh und müde.
D. C. al Fine
Es ist warm wie in einem Tropenhaus und der Fußboden trocken. An den Wasserdruck kann man sich anlehnen, bis der Rücken heiß jault. Das Handtuch muss vorher gut versteckt werden, sonst wird es nass um die gemauerte Ecke herum. Wenn man dann auf einer hölzernen Umkleidebank sitzt und sich die Füße mit Shampoo eincremen will und sich zweimal wundert, dass das nicht einzieht, und wenn beim Anblick eines weißlichen Tropfens auf dem Fußboden kurz ein schlüpfriger Gedanke kommt, dann bedeutet das wohl alles nur Überlastung und sonst nichts. In einem Regal ist Platz für die Requisiten gepflegter Sportsfrauen, und ich stelle meine beiden Flaschen dazu. Haarzeug besitze ich ja nicht.
Nachmittags wieder im Keller herumgeschlichen. Ausgestempelt, wohlverstanden. Handtuch auf die Umkleidebank, und auf dem Bauch bei gemütlich gelbem Nebenraumlicht 25 Minuten geschlafen. So geht das. Einstempeln, Binwiederda sagen beim Betreten des Büros, so einfach!
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Bei mir ist es überall staubig, sage ich. Lass uns am Wochenende wegfahren. Danach höre ich nichts mehr. Der Aufwand ist dann wohl doch zu groß für ein bisschen Sex.
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Zum Schlafen die Kleider einfach ans Fußende legen und sich selbst in den Schlafsack wickeln, von Küchengeräuschen aufwachen. Tanzen mit erhobenen Armen, mit fremdsprachigen Menschen sprechen (Griechin, Italiener, Schwabe), gut und genug essen, nur Wasser und Sekt trinken einen ganzen Tag lang, weit fahren, in der Sonne einen Fluss entlang spazieren in einem falschen Pelz, aber in richtigen Stöckelschuhen, denen, die nur Käse reden, den Rücken kehren, auch wenn sie denselben Namen tragen, ein furchtbares Keyboard spielen bis einer heult, eine steile Stiege aus dem Jahr 1754 hinaufgehen zum Bett unter einer Schräge, zum Frühstück wieder hinunterturnen bis zu einem groben Tisch an einem Kachelofen: ein ganzes Wochenende voller richtiger Sachen. Froh und müde.
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D. C. al Fine
[Vesper]
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