Horen

Fast so vordergründig wie ein wundes Herz: wunde Füße. Beides zusammen laut wie eine Kolonie Flamingos.

Nie konnte ich mir vorstellen, mehr als Fünftausend auf dem Konto zu haben - nun sind es 23 und ich spüre nicht Lust, sie zu besitzen, noch auszugeben.

Ich bin innen voller Blümchen und Zahlen, sage ich zu ihr, und ihr Blick scheint mir mitleidig.

Übung in männlicher Kommunikation

Luxus: in Berlin die Tage unter einer Stehlampe verbringen, im tiefen Sessel, mit Tucholsky. Draußen Schneeregen, in Schweden aber Sommer.

Wie die vielen Bildchen in allen Nachrichten einen und noch einen schon im Anflug aussortiert sein lassen. Wie der bleibt, der nur eine Rose schickt, manchmal, ganz am Ende weniger Worte, und immer seinen Platz behalten wird, obwohl er sich zum Abflug längst entschieden und bereit gemacht hat.

Zum Tanzen gehen und die Vorbereitungen dazu wie auf einen Bühnenauftritt. Kleid, Makeup, dramatische Schuhe. Mentale Vorbereitung auf den Moment, in dem man den Saal betritt, als den entscheidenden. Das wichtigste aber vielleicht der lange Hals, bei entspanntem Kinn und voll beweglichem Herz und Geist.

Frauen im Paar haben einen netten Nachmittag, Frauen allein treten vor Publikum auf.

Abiball! Wie sie Erwachsenseinwollen spielen und doch immer noch dieselben Kinderchen sind...

Einen Strauß langstieliger Rosen, unterm Arm getragen wie ein Maschinengewehr.

Die alte Dame ist zur Kur weg. Sie war erschöpft und zittrig und jammerte viel. Keine Lust mehr auf Spirenzchen, und kein Vermögen mehr, nicht mal fürs Alltägliche. Jetzt darf sie sich erholen, wird schön gemacht und bekommt neue Saiten. Wie ganz jung wird sie nicht mehr, aber es wird ihr viele nächste Jahre geben.