Donnerstag, 11. September 2008
Bis zum Frost
In der fädigen Herbstsonne auf einem Stuhl sitzen und die Kräuter in den Ritzen wachsen lassen. Wenn wer vorbeikommt, nicken, wenn nicht, den Kopf gelegentlich auf die andere Seite drehen. Selbst über die Lippen lecken, solange es noch geht.
Vorsicht mit den Händen, wg. Fingernägeln.

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Was fehlt: Fahrrad für Linkshänder.

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Grape diving
Die Wespen wissen, wie's geht: Der Anfang ist ein wenig mühsam, aber dann: mit dem Kopf und dem ganzen Vorderkörper eintauchen ins Süße, Saftige. Sie arbeiten sich ganz hinein, schonen sich nicht, sie verschlingen mit großen Bissen, was ihnen lecker ist, sie arbeiten und ackern um des einmaligen Genusses willen, den ihnen eine reife Weintraube bietet, und stürzen sich wahrhaftig hinein ins klebrige Vergnügen. Saubermachen kommt später, man muss Prioritäten setzen.

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Montag, 8. September 2008
Durch die Nacht, die mich umfangen,
blickt zu mir der Töne Licht
Wenn man in Ruhe abwartet, bis alle Weißt-du-schon-mit-wem-du-in-ein-Zimmer-gehst- bzw. Wolln-wir-in-ein-Zimmer-gehen-Allianzen (da sieht man schön den persönlichen Impetus) ihre Schlüssel abgeholt haben, dann gibt es drei Möglichkeiten: Man erwischt denjenigen, mit dem niemand wollte und nie jemand wollen wird, man erwischt einen, der ebenso einverstanden ist mit jeglichem Ausgang des Eincheckens surprise, oder man erhält das letzte Doppelzimmer für sich alleine.

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Die besten Schuhe zu tragen ist gerade gut genug für solche Musik.

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"Aber nicht wegen Volker." "Nein, nicht nur."

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Der Hofgarten schließt wegen einer Veranstaltung heute um 18 Uhr. Ach schade. Wegen einer Veranstaltung wäre es schön, wenn er heute offen wäre. Bitte. Für eine halbe Stunde! Für mich. Ich werde mich auch nur auf eine Bank setzen und nichts anfassen.

Donnerstag, 4. September 2008
Herz und Mund und Tat und Leben
Heute trug ich eine brennende Kerze vor mir her, eine weiße, hohe, eine Hand daruntergeschoben, die andere hielt sie senkrecht unterwegs. Ich nahm sie mit, wohin ich auch ging, über Treppen, in den Fahrstuhl, in den Keller und zum Bettenbeziehen, zum Schalterschalten und zum Hütebefühlen. Ich stellte sie auf dem Fußboden ab oder auf Heizkörpern, auf einem Schemel auch, es fand sich immer ein Platz für sie.

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Dienstag, 2. September 2008
Feierabend
Wenn einer mit großen Schritten durch die Glastür hinaus ins Sonnenlicht tritt und mit leichtem Federn sich die breite Treppe hinunterspringen lässt, ta-tack, ta-tack (braune Schuhe mit feinen Ledersohlen zum schmalen dunklen Anzug), mit der einen Hand eine schmale Businessmappe an den Körper lehnend, und mit der anderen lockert er den Knoten, öffnet geschwind zwei Knöpfe, um dann den Knoten ganz aufzulösen und den Schlips mit einem kräftigen Ruck unter dem Kragen hervorzuziehen, dann denke ich, das würde ich gerne öfter sehen, wie einer mit großen Schritten durch die Glastür hinaus ins Sonnenlicht tritt und sich die Treppe hinunter lockert und dabei sein Hemd öffnet und mit einer präzisen Bewegung sich vom Schlips befreit.

Wort des Tages
testetest

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Montag, 1. September 2008
Abendmahl eines freien Menschen: Leberkäse, vom Stück und aus der Hand gegessen, Nektarine (ungewaschen), Apfelkuchen, Parmesan in kleinen Würfeln, Mousse au chocolat, selbstgerührt. Getränke extra.

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Treibt aus dem Schlaf dies träumende Meer
Sie hören nicht! Uns graust es hier!

Fränkisch bleibt also alles. Schade. Schlaf weiter, Bayreuth.

[Non]
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