Dienstag, 28. Oktober 2008
Ich schneide die letzten Rosen ab und hole sie herein, den Lavendel, ein paar blühende Gräser auch, und die letzten Äpfel. Der Winter wird kalt werden, kalt.

Wie jeder Wein schmeckt wie jener Wein.

... anzeigen (0 Kommentare)   ... kommentieren
Montag, 27. Oktober 2008
Body and soul
Falls Sie mal Ihr Haus verputzen wollen, halten Sie eine Klappleiter bereit, die Sie mit einem weiteren Leiterteil verlängern können. Halten Sie zwei Edelstahlkellen und ein Reibebrett bereit. Kleben Sie die Rahmen der Fenster mit Folie und Kreppband ab und wundern Sie sich nicht, wenn das Band nach einer halben Stunde herunterfällt, denn es ist für glatte Innenwände gedacht, nicht für schmutzige Fensterrahmen. Halten Sie Nachbarn bereit, die Ihnen eine Kneifzange für in der Wand vergessene Kabelschellen reichen können. Halten Sie Nachbarn bereit, die Sie mit dem iPhone fotografieren, wie Sie auf der Leiter stehend mit den Kabelschellen um das Recht des Stärkeren kämpfen. Halten Sie Nachbarn bereit, die den Deckel des 25-kg-Silikatputz-Eimers aufmachen können, falls Sie jemand mit Zwetschgenbrei in den Fingern sind. Halten Sie einen abgebrochenen Besenstiel bereit, um den Inhalt des 25-kg-Silikatputz-Eimers in 15 Minuten aufzurühren (ein Handrührwerk für die Bohrmaschine tut es auch, ist aber nicht nötig und fällt unter Protzerei). Üben Sie im unteren Bereich der Mauer das Verputzen auch mit Ihrer schwachen Hand, denn auf der Leiter werden Sie das brauchen. Seien Sie sich bewusst, dass Silikatputz sich auf der Kelle so ortsfest verhält wie Quittengelee auf einem Butterbrot und dass sich dieser Effekt noch verstärkt, sobald Sie mit dem Silikatgelee auf der Kelle auf einer Leiter stehen. Rechnen Sie damit, dass die Angabe des Herstellers zur Reichweite des 25-kg-Silikatputz-Eimers nicht zutrifft, denn erstens sind Sie nicht wie ein echter Maurer in der Lage, den Inhalt des 25-kg-Silikatputz-Eimers in Kornstärke an die Wand zu arbeiten, sondern Sie tragen wesentlich dicker auf, zweitens fällt Ihnen deswegen und außerdem sowieso sehr viel von der Masse von der Kelle herunter auf den Boden, anfänglich mehr (weil Sie nicht fähig sind), später weniger (Sie sind ja kein Idiot und lernen schnell), zum Ende hin wieder mehr (weil Ihnen die Kraft ausgeht, um die Bewegungen des Armes genau so zu machen, wie Sie es eigentlich wollen würden, wären Sie ein echter Maurer und nicht so erschöpft). Meistern Sie Ihre unedlen Gefühle - im Shirt am Unterarm zum Ellenbogen hinablaufender Putz ist kein Grund, von der Leiter zu fallen. Halten Sie Nachbarn bereit, die willens sind, in Ihrem Auftrag zum Baumarkt zu fahren und die in der Lage sind, dort einen weiteren 25-kg-Silikatputz-Eimer der gleichen Charge zu finden, welche Sie ihnen mündlich mitgeteilt haben. Haben Sie vor dem Verputzen Zeitungen ausgelegt (Politik, Wirtschaft, Feuilleton, auch für solche Arbeiten sollte schon aus Stilgründen eine ordentliche Zeitung verwendet werden, eine große mit vielen Seiten, eine, auf die man gerne schaut, wenn man von der Leiter steigt). Halten Sie 100 Liter Regenwasser, eine grobe Wurzelbürste, stabile Fingernägel und einen alten Lappen bereit, um die Kellen, die Leiter, den Schweinehaken zum Aufhängen des 25-kg-Silikatputz-Eimers an der Leiter und den Besenstiel sofort nach dem Verputzen zu säubern und planen Sie dafür etwa eine Stunde ein. Halten Sie ein sich selbst kochendes Fertiggericht bereit, um die lila Vögel zu verscheuchen, die Ihnen schon auf der Leiter vor der Stirn herumgeflogen sind. Halten Sie Traumeel-Salbe bereit, um Ihren überanspruchten Musculum extensorem carpi ulnaris angemessen zu versorgen. Halten Sie ein gelüftetes Schlafzimmer mit einem aufgeschlagenen Bett bereit.
Halten Sie Taschentücher bereit.

Samstag, 25. Oktober 2008
Ein Moment, der nicht anders als sehr glücklich genannt zu werden verdient: Ich räumte auf in der Küche und goss immer wieder heißes Wasser in den Filter, und nebenan im Wohnzimmer groovte und brahmste es sacht.

Freitag, 24. Oktober 2008
Wurstbrot
In die Küche gehen (kleinerer Raum im Erdgeschoss, dort Fliesen auf dem Fußboden). Ein Brett nehmen (rechte Seite, hinter der Spüle) und auf die Arbeitsfläche (rechte Seite) legen, Brotlaib aus der Tüte nehmen (rechte Seite, Mitte, neben dem Messerblock) und auf das Brett legen, Brotmesser nehmen (lange gewellte Klinge, im Messerblock) und damit vom Brotlaib eine kleinfingerdicke Scheibe abschneiden. Scheibe mit dem Messer halbieren, Brot und eine Scheibenhälfte wieder in die Tüte stecken, Tüte gut umschlagen, an ihren Platz zurücklegen. Brotmesser beiseite legen. Butterdose aus dem Kühlschrank (linke Seite, rechts neben dem Hängeschrank, mittleres Bord) nehmen und neben das Brett stellen, Deckel abnehmen. Messer nehmen (linke Seite, linker Schrank, oberste linke Schublade) und von der Butter hautdünne Scheiben abschneiden und auf die Brotscheibe legen. Deckel wieder auf die Dose setzen und die Dose zurück in den Kühlschrank stellen, dabei die Wurst aus dem Kühlschrank nehmen (weiße Papiertüte, mittleres Bord). Wurstpaket aus der Tüte nehmen, Folie aufklappen, vorsichtig eine Scheibe vom Stapel abziehen und auf die Butterscheiben legen. Wurststapel wieder mit Folie bedecken und in die Tüte zurückstecken. Tüte wieder in den Kühlschrank legen. Teller aus dem hohen Schrank (linke Seite, nah am Fenster, Bord auf mittlerer Höhe) nehmen. Wurstbrot darauf legen und den Teller auf den Esstisch stellen. Mit dem Messer kleine Stückchen abschneiden und essen. Danach Teller und Messer in die Spülmaschine einräumen (rechte Seite, Mitte). Brett in der Spüle mit Wasser abspülen und abtrocknen (Handtücher auf dem Fensterbrett) und hinter die Spüle zurückstellen.

... anzeigen (0 Kommentare)   ... kommentieren
Mittwoch, 22. Oktober 2008
 
Nächte, Jahre
 

... anzeigen (0 Kommentare)   ... kommentieren
Neue Zeiten
ein kleines Fladenbrot, 6 Eier zu 17 cent steht akkurat auf dem Einkaufszettel.
"Wir spielen heute alte Zeit", sagt sie, bevor sie geht. "Du hast eine Schürze an und ich geh auf den Markt."

... anzeigen (0 Kommentare)   ... kommentieren
Schön.
Auch schön: 780. Oder 797, ach...

Die Finger einfach laufen lassen, sie wissen ja alles.

... anzeigen (0 Kommentare)   ... kommentieren
... früher