Samstag, 16. März 2013
Ach Internet. Nicht nur die Möglichkeit, sondern ein Automatismus, fast ein Zwang: jeden Schleier wegzureißen, sofort.

[Non]
Donnerstag, 14. März 2013
Tempo 45
Ab 9 Uhr 30 sind Muttis und alte Männer mit viel zu großen Autos unterwegs.

[Non]
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Montag, 11. März 2013
selbst: ein gleich
Die Illusion einer Liebe oder die Liebe selbst: ein gleich großes Glück. Der Verlust einer solchen Illusion aber ein doppelter, ein potenzierter Verlust, geht doch etwas verloren, das nie war. Ein vergangenes Nichts, begründet und doch verhältnislos alle Traurigkeit. Dazu die Pein und die Scham des entdeckten Kinderglaubens - für eine Chimäre geglüht zu haben, für eine lächerliche Idee, für eine Inszenierung.

Samstag, 9. März 2013
Rationis tremor
Kranke Nacht, kranker Tag. Das Thermostat auf 24,5 Grad, die Decke trotzdem zu dünn. Der Blick aus dem großen Fenster auf den schwarz spiegelnden fast leeren Parkplatz auch krank, so blauschwarz, so blendend düster, so in Sterne gebrochen die paar Lichter. Unangenehm die Dusche, das Wasser auf der Haut. Kein Appetit auf das Frühstücksbuffet. Seltener Kopfschmerz, eine Tablette aus dem Notfallkoffer in einer der Garderoben, ein Glas Wasser dazu von einem, der ein echter Kümmerer ist und ein Berufskümmerer dazu. Warmer Dank steigt im Hals hoch, seine Freundlichkeit macht so warm; unangenehm und peinsam die ganze Wackligkeit und so ein blöder Wunsch.

Im Bus zurück so feine Gespräche. Die Ruhe langer gemeinsamer Jahre, und doch gehört nichts zusammen. Am ZOB stiebt es auseinander, was noch am Vormittag um Mischen und Schmelzen bemüht war.

Wie lange es her ist, dass eine Empfindung gelten konnte.

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Freitag, 8. März 2013
Insieme
Kein graues Haar, Augen wirklich wie Schwarzkirschen, das Hemd hängt halb aus der Jeans, und bald zieht er den grauen Pullover natürlich nach Männerart über den Kopf, denn er arbeitet intensiv. Ab da nackte Haut über einem schwarzen Bund, wenn er die Arme hebt. Tenoren nennt er eine Ecke, Alten und Bassen eine andere, und sein Oxford English versetzt er mit sauber artikulierten deutschen Taktzahlen und einem breiten Daankeschen wenn er abbricht. You are the victim of your success, sagt er, wie der ganze Trupp müde wird um halb zehn, denn so ein bürgerlicher Arbeitstag ist lang und die Probe da schon dreieinhalb Stunden alt, und dass das Piano "more aquatic" sein möge. Lecker oder, sagt in der coffee break der kleine Süße zu mir, für dich oder für mich, sage ich, und wir müssen lachen und er seufzt und strahlt aus seinen Schultern. Harte Tage stehen bevor, aber wie schön ist es immer, jemanden leidenschaftlich arbeiten zu sehen.

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