Sonntag, 20. Januar 2013

Auf der Mäusestraße ist was los
Wahnsinn: Ein Liveticker der örtlichen Tageszeitung zur Wahl. Vor 18 Uhr gibt es nichts zu berichten, dachte ich. Wenn ich das nächste Mal Reisbrei koche, mache ich auch einen Liveticker auf. Die Welt soll dankbar sein für so viel Spannung, eine ganze Stunde lang. Es wird in time alle Informationen geben zu Reis als solchem, zu möglichen und hochspekulativen Beziehungen und Abhängigkeiten der Breifestigkeit und der Beilagen, zu Rieselgeräuschen, der Blauheit der Gasflamme und (seien Sie gespannt) der Länge des Kochlöffels.

[Non]

 
Sie verstehen es, eine Spannungskurve zu zeichnen. Ich bin nun sehr aufgeregt.

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Herr Cabman, Sie belieben zu spotten. Um Ihre Spannung ein wenig zu mildern und die Erwartungen zu dämpfen, darf ich hier auf ein paar Abenteueressays direkt aus meiner Küche verweisen:
1. Besagter Reisbrei hat in einer Testphase schon einmal eher schlechte Noten bekommen (Ressourcenbeschaffung, Usability, Wartungsfreiheit: alles nur einen Stern).
2. Mein Lieblingsgericht, das ich mir, als das Mütterlein noch für uns Kinderchen gekocht hat, gewünscht habe, sooft sie es zugelassen hat, ging leider blutig aus.
3. Tomatensalat. Thema total verfehlt.
4. Im Grunde geht nur Quitte. Leider nur eine Woche im Jahr.

Den Liveticker nehme ich mir aber trotzdem fest vor. Extra für Sie.

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Wie kommen Sie darauf? Ich und Spott, dass ist doch... also das geht doch gar nicht. Echt.

Was kann denn, in diesen Zeiten, in denen es möglich ist, original Gletschereiseiswürfel im 25,-€ Drink zu versaufen, als seien die, also Gletscher, auch ohne dem nicht schon stark abschmelzgefährdet, also ich frage Sie, was kann denn in eben solchen Zeiten ein Problem der Ressourcenbeschaffung begründen? Ich meine jetzt ausser Ihrem Code of conduct, Ihrer Compliance Policy and der Respekt gegenüber ihrem potentiell verbrieften Anspurch auf Sustainability?

Hier gibt es nun jeden Abend Abendbrei. Ich bin in dessen Herstellung bereits Profi und könnte, bei entsprechendem Bedarf die Produktion ausweiten. Wir haben noch Kapazitäten. Forecast erbeten.

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Oh, vielen Dank für das Angebot. Die Frage ist, ob nicht die shipping costs zu hoch sind oder auch die travel expenses, falls Sie nur ex factory supplien und die Ware vor Ort abgeholt werden muss. Andererseits müssen natürlich auch die additional benefits eines get-together eingerechnet werden, denn manche Dinge lassen sich per Teleconference nicht zufriedenstellend lösen.
Also, ich würde so eine Suppentasse voll schon verputzen. Macht ja gut satt, der Babykleister.

(Ein Problem mit der Ressourcenbeschaffung hat man dann, wenn man keine Ressourcen beschafft, obwohl sie highly available sind.)

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