Mittwoch, 13. Januar 2016

Ihr Lieben,
es gibt Neuigkeiten von O+O. Nach einem sehr emotionalen Wochenende mit vielen Telefonaten, mit vielen Tränen und vielen Plänen ist es also nun beschlossene Sache, dass die beiden im April oder Mai zu uns nach N. umziehen. Ich habe eine wunderschöne, seniorengerechte Wohnung am Kanal gefunden, direkt an der Ober-Brücke. 3 Zimmer, 102 qm, Parkett, großer Südwest-Balkon mit Blick bis zum Gebirge, zwei Duschbäder, Küche mit Platz für einen Tisch, alles vom Feinsten. 4 Stunden Hausmeisteranwesenheit am Tag, Johanniter im Haus, die Englischkurse, Gedächtnistraining, Ausflüge, Neujahrssektempfang und sonstigen Sozialkram organisieren (15 Stunden pro Woche), Gemeinschaftsgarten mit Tomaten- und Gurkenaufzuchtmöglichkeit. Puh. Nun muss über die Entfernung noch das mit dem Mietvertrag geklärt werden, und dann ist erstmal ein bisschen Ruhe.

Es war E.s Idee, und sie hatte mir am vorigen Wochenende eine lange Rede gehalten, dass und warum O+O nicht alleine in S. bleiben sollten. Recht hat sie, und hier können wir akut und nach je Lage und Lust und auch mal für 2 Stunden Kontakt haben, und sie können uns mit der Straßenbahn besuchen und wir sie auch. Aber es ist ganz klar ein riesiger Schritt nach einem Leben im ländlichen Franken und nach 40 Jahren im eigenen Haus. Seniorenwohnungen für zwei Personen haben normalerweise 50-60 qm, ich habe mir mehrere von diesen Kaninchenställen angesehen, und ich bin froh, ein bisschen mehr "Auslauf" gefunden zu haben. Nun kann die Mutter ihre Nähmaschine mitnehmen, es wird das Ergofahrrad mitkommen und das Gästebett (ihre verwitwete Cousine hat wohl erst mal ihren Unterkiefer wieder hochklappen müssen, dann aber sofort angekündigt, dass sie zu Besuch kommen wird - großartig!). Jetzt muss noch eine Küche gekauft werden, hurra, das mache ich ja gerne. Oma ist nach vielen wackligen Tagen nun wieder auf der Spur und hat gestern Bodenrichtwerte und Architektenrat eingeholt, damit das Haus auch zu einem ordentlichen Preis verkauft werden kann. Ich habe ihr vorgeschlagen, sich im Wesentlichen Gedanken darüber zu machen, was sie mitnehmen möchten (sie denkt in erster Linie nämlich ans Wegschmeißen und Entsorgen). Sofern der Rest noch Rosinen enthält, teilen B. und ich uns die auf, dann gibt es einen Flohmarkt und dann wird geräumt. Es gibt noch viel Arbeit in diesem Jahr... aber die Richtung stimmt.

So, das wollte ich euch in aller Kürze erzählt haben. Ich bin ganz schön ausgepumpt von den vielen Telefonaten mit O+O und den Besichtigungen etc. Aber im März habe ich ja Urlaub :-)

Für heute war das viel Text -
Hora

 
Ich bin noch recht schöpft von all dem Text hier, aber es hat sich gelohnt und ich sach mal: Applaus! Das freut mich tatsächlich sehr, dass auch mal Positives berichtet wird und für Sie persönlich freut es mich gleich 2Mal. Echt.

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Vielen Dank! Ich bin jetzt Experte für Seniorenwohnen und für Seniorenkummer. Über solche Dinge wird ja viel zu wenig und meistens viel zu spät nachgedacht. Im Leben dreht sich alles immer irgendwann um, und nun müssen sie eben ein wenig behütet und mitgedacht werden nach so vielen Jahren, in denen sie gesorgt und versorgt haben. Ja, es ist eine Freude, und es wird auch Arbeit sein, wie es unter Menschen eben immer ist.

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