Samstag, 10. September 2016

Berittener Mittag
Ein unbeschreibbarer Frieden lag über den großen Pferden, die reglos unter den Bäumen auf dem kleinen, mit flachen Mauern begrenzten Platz standen, mit Lichtern auf ihren Rücken, die der Wind durch den tiefblauen Schatten streute. Sie standen reglos, einige hatten die Hinterläufe mit dicken Schienen gepolstert, allen hingen die Schlagstöcke neben den Sätteln. Schwarz und fuchsrot standen sie im tiefblauen Schatten, angebunden oder am Strick gehalten von ihren ebenso reglosen Reitern, von denen manche auf den Parkbänken saßen. Eines hielt die Nüstern dicht am Ärmel seines behelmten Führers, der wie sein Tier gepanzert war und mit geschlossenen Augen da stand. Die ganze Gruppe, vielleicht acht oder zehn Tiere und Personen wie gemalt, Liebermann.

Eine Polizistin stand schließlich auf, holte eine weiße Plastikbrotdose aus den Satteltaschen und biss in einen Apfel. Noch einige Momente, die dunklen Menschen bewegten sich vor den Tieren, alle saßen auf und machten sich in einer Kolonne zu je zweien auf den Weg zum Einsatz, in gelassenem Schritt, hinaus in die Sonne. Es fiel kein Wort. Sie verschwanden hinter dem Teich Richtung Museum.

Ihr Anblick war wie ein Reichtum.

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