Vesper

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Samstag, 28. November 2015
und schwupps bist du Familienoberhaupt

Sonntag, 22. November 2015
Liebe Freundin,
dem Vater geht es, verglichen mit den anderen Patienten auf der Stroke Unit, recht gut. Er ist rechtsseitig eingeschränkt, vor allem Arm und Bein sind betroffen, aber er kann beides selbständig etwas bewegen. Laufen geht nicht, weil die Koordination und die Stabilität fehlen. War in den ersten Tagen nur der Rollstuhl geeignet, um ihn zu transportieren, ist er gestern schon auf einen Rollator umgestiegen. Heute durfte er sich wohl schon alleine und ohne "Bewachung" selbst waschen, und das macht ihn wohl sehr froh, denn das Pflegefallsein ist natürlich etwas, was ihn sehr unglücklich macht... Am Donnerstag kommt er nach Bad Z., tatsächlich hat zufällig dieselbe Klinik, in der er schon die Reha für die Wirbelsäule hatte, den zeitlich gesehen nächsten Platz frei, und das tut ihm gut, denn jeder Wechsel macht ihm psychisch sehr zu schaffen...

Überhaupt diagnostizieren die Ärzte eine leichte Demenz - wir stellen ja schon länger fest, dass er schwerlich und nicht adäquat auf aktuelle Fragen oder Situationen reagiert und sich in "Gelaber" über Dinge flüchtet, die er kennt und die er parat hat, oder dass er in Aggression sein Heil sucht, um die Oberhand zu behalten. Der junge Arzt, mit dem ich gesprochen habe, spricht von einer sehr geschickten Strategie, die er sich da angeeignet habe, seine Unfähigkeiten zu maskieren und zu überspielen, aber so eine neurologische Abteilung kommt dem Herrn Pappenheimer natürlich schon beim Aufnahmegespräch auf die Schliche :-) Er wird nie wieder Autofahren dürfen, nicht wegen des Schlaganfalls, sondern wegen seines geistigen Zustands. Gott sei gedankt, dass er das nun von offizieller Seite gehört hat und wohl annehmen wird. Andernfalls würde die Klinik ein amtliches Verbot aussprechen, aber dazu wird es hoffentlich nicht kommen müssen. Der Rattenschwanz ist lang und dick: Ich habe mich viel mit der Mutter über die Wohnung(en) in WX unterhalten, denn dahin wird der Weg gehen, ganz gleich, in welchem Zustand und wie mobil der Vater aus Bad Z. zurückkommt.

Er ist alles in allem gut drauf, sie geben ihm etwas, was ein bisschen aufhellt und seinen Mut erhalten soll, der ihm ja so oft eigen war im Leben. Überhaupt wird er dort auf der Station hervorragend und geradezu liebevoll behandelt, und er ist willens, wieder Laufen zu lernen. Er ist heute wohl "den ganzen Tag" auf dem Flur herumgefuhrwerkt mit seinem Gehwagen, denn er sieht wohl und hat verstanden, dass es auch an ihm liegt, möglichst viel wiederzuerlernen, was im Hirn nun einfach kaputt ist. Zäh ist er, und dankbar. Es war auch mein Cousin aus M. da, und wir haben wirklich nette Nachmittage bei Kuchen, Edelschoki und Kaffee auf der Station verbracht, was ihm sehr gefallen hat.

Die Mutter ist wacklig und wacker zugleich... ich bin nur wacker, glaube ich. Irgendeine Art Maschine läuft da in mir recht zuverlässig, und ich sehe, dass meine Eltern mir auch aktiv, sicherlich aber durch den Lauf der Dinge nun die Rolle des Familienoberhauptes übergeben. Krone steht einem ja vielleicht gut, aber sie kann natürlich auch schwer werden... mal sehen wie sich das balancieren lässt. Ich zähle nun erstmal die Wochen bis zur Fahrt nach Basel, bis dahin ist in WX alles geregelt, und ich muss halt meinen Büroquatsch schaffen, und das wird auch klappen.

Danke für deine liebe Teilnahme an allem. Gute Nacht und Gruß und Kuss
Hora

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Donnerstag, 19. November 2015
Schlagan- und andere Fälle
Noch schnell Winterreifen aufziehen gelassen für die Fahrt durch Kasseler Berge und Rhön, noch schnell unters Pflaster gucken gelassen (bisschen Nässen, aber sonst reizfrei, Fäden dann in 8 Tagen vom Hausarzt entfernen lassen), noch schnell für das Wochenende des Mitbewohners eingekauft (Ziegenkäse, Marzipankuchen, Bananen, Hähnchenbrust geräuchert, Brot, Orangensaft, TK-Gemüse, Oliven), nun noch für das Wochenende des Mitbewohners kochen (Linsensuppe, das wird gehen), gestern schon getankt, Kuscheltier des Mitbewohners als Gruß an den Opa eingepackt, Laptop mit VPN aus dem Büro geholt wg. Jour Fixe morgen (hoffentlich ist das WLAN dort nicht gar so dünn gestrickt, wenigstens für den Ton muss es reichen), Datenbanken lokal kopiert, man weiß ja nie, nun noch Kaffee für den Isobecher kochen, Daniil in Carnegie bereitlegen, was noch? Marzipankartoffeln! Eine vorausdenkend bereits geöffnete Tüte auf den Beifahrersitz, das wird ein Fest. Hand noch frisch verbinden, dort kein Pflaster, nur Elastik. Später dann A7, in den nächsten Tagen Sozialarbeit von der schönsten Sorte: bei dankbaren älteren Herrschaften.

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Donnerstag, 8. Oktober 2015
Das Spielfeld ein Chiasmus. Keiner will der Würfel sein, keiner der Stein. Einer muss aufgeben, und der hat dann verloren.

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Mittwoch, 30. September 2015
Bonbonfarben
Queen Mum fährt Zug. Pass auf deine Handtasche auf. Lass dir die Butter nicht vom Brot nehmen. Geh nochmal zum Klo bevor du umsteigst. Frag den Schaffner, wenn du etwas fragen musst. Und lass dein Handy an. Heute musst du keinen Strom sparen.

Es mehren sich die Tage, an denen auf die Alten aufgepasst werden will.

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Donnerstag, 24. September 2015
Septemberfest
Und wieder hängen die Quitten bis hinunter an die Hüfte. Mondlich und sunerg. Ich möchte so gern den Herbst besingen, den Nebel, die Spinnennetze, und schön würdig. Rilkig oder Bennsch, ach wenn das ginge. Fahr ich eben solange Moped und tu die Finger in die Handschuhe versorgen.

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Freitag, 18. September 2015
Es wird bestimmt wieder besser
automagisch, Flüchling, inneressant

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Dienstag, 8. September 2015
17 Grad gibt es in kalt und in warm.

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Sonntag, 16. August 2015
Im Frühherbst zu Berge wir ziehn, fallera
Wenn man so arbeiten könnte. Gerade so viel Kraft aufbringen, dass sich die die Erde weiterdreht unter den Füßen. Wenige Menschen treffen, einfache und angenehme Naturen. Ab und zu einen spielerisch seine Flugkünste genießenden Räuber sehen und froh sein, dass er sich nicht für einen interessiert. Leichtes Gepäck haben und mit nur einem Paar Schuhe auskommen. Die Etappen selbst wählen und leicht schaffen, außer der letzten Stunde vielleicht. Aus mehreren Wegweisern wählen, ob lang und einfach oder kurz und steil. Ab und zu Aussicht in Bläulich, ab und zu im Schatten verweilen. Den Blick für Nah und Fern, beides, haben. Wasser trinken und abends gut und warm und einfach essen. Jeden Abend eine saubere Dusche in einem sauberen Bad nehmen, bevor die Abendkleider angelegt werden, und später dann die Nachtkleider. Am nächsten Tag weiter, gleich und doch anderes und neu. Wenn man so arbeiten könnte!

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Montag, 3. August 2015
Kirill
Kirill! Wie du diese Klarinetten herausholst, und wie du dieses allerbeste Weltorchester spielst wie ein Cembalo, wenn sie oben ihre Unterhaltungen führen, und wie du es krachen lässt, wenn es krachen muss, und wie du leise und gerade so, dass man dich sehen kann, vor den Vorhang trittst und ein bisschen lächelst - sie haben getrampelt und Vieles gerufen, und vielleicht mussten ein paar die Tränen runterdrücken, eine aber ganz sicher. Für dich habe ich jedes Kleid nochmal aufgebügelt, für dich habe ich die Nägel rheingolden lackiert am letzten Abend, für dich werde ich noch weit fahren, versprochen.

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