virtus
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Mittwoch, 4. Juni 2008
Kleine Sprünge
erste erste erste fünfte
erste erste erste fünfte
échappé échappé
changement changement changement soubresaut
erste erste erste fünfte
échappé échappé
changement changement changement soubresaut
(und dann alles links)
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Dienstag, 20. Mai 2008
Nachbarin! Euer Fläschchen!
Der Spreißel ist durch die glasige Hornhaut hindurch gut zu sehen. Eröffnet man diese mit einer Stecknadel (was für ein grobes Werkzeug, dick wie ein Wetzstahl und stumpf wie eine Zahnbürste am hinteren Ende), benebelt sich sofort die Sicht auf das dunkle, vor allem im Wissen um sich selbst schmerzhafte Teilchen im Daumen, das dort selbstverständlich nicht aus Feigheit, sondern aus Tapferkeit und Coolness vergessen wurde nach dem letzten Gartentag - was kümmert einen phantasievollen, begabten Landschaftsbauer schon ein kleiner Stachel im Fleisch. Die Vertreibung des eindringenden stählernen Feinds durch mannigfache Lichtbrechung der verletzten obersten Schicht mag als pfiffiger Versuch des gequälten Organismus durchgehen, die Sache frühzeitig zum Scheitern zu bringen - allein der Tapfere kämpft sich weiter in die Tiefe, stochert blind im staunenswert zähen Gewebe, jeder Stich ein Stich. Inzwischen macht sich leichte Schummrigkeit im Zwerchfell breit, die es ratsam erscheinen lässt, den sich selbst operierenden Patienten auf einem Küchenstuhl Platz nehmen zu lassen, um den Fortgang der Behandlung bei auf der Tischplatte ruhiggestelltem Unterarm unter der tief heruntergezogenen Küchenlampe sicherzustellen. Zu tiefe Sondierung beim Versuch, das archaische Operationsbesteck beherzt unter den Fremdkörper zu manövrieren, bringt dann endlich das Blut zum Fließen - der Spreißel versinkt endgültig im undurchdringlichen Rot. Gemeinsam mit der Hoffnung, mittels der Nadel genügend bösartige Keime in die Wunde eingebracht zu haben, damit eine veritable Entzündung in Gang komme und genügend Flusskraft entwickle, um ganz im Sinne ihres evolutionären Erfinders dem Fremdkörper nach wenigen Tagen den Ausgang zu weisen, klirrt die Stecknadel zurück in den Kreis ihrer hämisch glänzenden Schwestern. Einen Schnaps jetzt, bitte.
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Montag, 12. Mai 2008
becks and ecstasies
Hence! Es kratzt und füpt und die Kleider mit ihren obligaten Spaghettiträgern sind wie vorhergesehen flamingorosa und türkis mit Pailletten und zwei sweet little birds zwitschern um die Wette ewig und lassen den Schweiß geschlängelter rinnen das Brustbein hinab und die staunenden Unterkiefer bilden den Continuo zu der metallen pink knisternden oben an einem abgehängten Reflektor von vergangenen Belustigungen kündenden Riesenluftschlange einsam nicht vergessen aber unerreichbar and young and old come forth to play und während der Saal rockt und jubelt sind oben auf der Galerie in der letzten Reihe die nicht zu erkennen die geliebt ich hab' und einer lehnt ungerührt an der Wand das Bein übers Knie geschlagen die glimmende Kippe zwischen Daumen und Zeigemittelfinger und ich kann auch ihn nicht erkennen durch das Lächeln hindurch das allen gehört unten und oben auch denen in der letzten Reihe und die Rosen stechen in die Finger. Abgang.
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Freitag, 11. April 2008
L'Allegro, il Pensieroso ed il Moderato
Composed in the year 1740 by G. F. Handel. HWV 55.
11. Mai 2008 im Rahmen der
Internationalen Händel-Festspiele Göttingen.
11. Mai 2008 im Rahmen der
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Sonntag, 30. März 2008
Eine fliegende Motte zwischen den klatschenden Händen erschlagen wollen und im letzten Moment die Handflächen krümmen - und nicht wissen, ob Feigheit oder hochwohllöblicher Willen zur Schonung der verschwisterten Kreatur (welche stirnrunzelnde Erleichterung, sie nicht zerstört auf den Handflächen, sondern flatternd flüchten zu sehen) die Ursache so erfolgloser tätlicher Umsetzung eigentlich zweifellos vorhandener Entschlossenheit seien. Oder doch nur die Hoffnung, selbst verschont zu werden in solchen Momenten.
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Freitag, 7. März 2008
op. 42 Nr. 2
Schon unter dem Wasser zu singen, lockt es weiter in die Tiefe unwiderstehlich und läßt das Wasser steigen, betört von gleich fünf Kreuzen: Zauberschimmer und Versunkenheit, nur die fünf können das. Das wiegt und sehnt und tröstet in einem, und das innere Fis will gar nicht mehr still sein.
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Sonntag, 17. Februar 2008
Couture de puce
Barbie friert.
Der Winter ist streng, und die gute Puppenmutter zieht alle Kinder um: Strumpfhosen, Pullis über Kleider, Strickjacken, Mützen, Schals, Ponchos, Socken, alles was die säuberlich mit Namen beschrifteten Schuhkarton-Kleiderschränke hergeben, wird angezogen. Fußsäcke werden mit Decken ausgestopft, wer feste Schuhe hat, trägt sie ab sofort auch in der Nacht.
Der Barbie stehen als Luxusgeschöpf zwar rechtmäßig ewig sonniges Wetter und cabriomäßige Temperaturen zu, allein sie lebt nun einmal im kalten deutschen Winter. Barbie braucht einen Wintermantel, denn sie friert erbärmlich, sieh nur, das ist ja alles ärmellos und viel zu dünn. Und eine Strumpfhose hat sie ja auch nicht! Also ein Wintermantel. Mit Pelzkragen, so Fuchs oder so, und golden muss der Mantel natürlich sein. Man einigt sich rasch auf eine schwingende kurze A-Linie. D'accord et vite, vite, grand-mère.
Ohne Brustabnäher geht es nicht. Die Schulterchen sind 1,5 cm breit, am Handgelenk messen sich 3 cm Umfang. Aber Achtung, das schöne Kind spreizt die spinnerigen Fingerchen gar allerliebst, da muss der Ärmelumfang unten schon 5-6 cm betragen. Die Armausschnitte sind winzig, die Ärmelkugel will gezogen sein, mehr als ein einfacher Faden geht nicht. Der Übertritt gerade mal 0,5 cm breit, der Besatz für die Vorderteile und den Halsausschnitt ist so schmal wie ein Bleistift - der geplante Reißverschluss erweist sich als unüberwindbares Hindernis: 15 cm teilbar gibt's nicht, jedenfalls nicht bei Karstadt. Also Wäschehaken, denn Klett ist ja wohl was für Snowboardjacken, aber doch nicht für Damenfummel, der diesen Namen verdient. Füttern ist nicht drin (sie wird also weiterhin frösteln, die Schöne, aber wir bedauern sie nicht, wie wir andere Schönheiten auch nicht bedauern für ihre blöden Wehwehchen). Ein Wurf für jede Naht, denn Auftrennen zerstört die kleinen Teile unwiederbringlich.
Alles zusammen eine Herausforderung erster Kategorie und ein Gradmesser für das Maß an innerer Ruhe. Mit demselben Aufwand ließe sich ein Wintermantel für die Puppenmutter fabrizieren. Golden mit Pelzkragen natürlich, alles andere geht ja gar nicht.
Der Winter ist streng, und die gute Puppenmutter zieht alle Kinder um: Strumpfhosen, Pullis über Kleider, Strickjacken, Mützen, Schals, Ponchos, Socken, alles was die säuberlich mit Namen beschrifteten Schuhkarton-Kleiderschränke hergeben, wird angezogen. Fußsäcke werden mit Decken ausgestopft, wer feste Schuhe hat, trägt sie ab sofort auch in der Nacht.
Der Barbie stehen als Luxusgeschöpf zwar rechtmäßig ewig sonniges Wetter und cabriomäßige Temperaturen zu, allein sie lebt nun einmal im kalten deutschen Winter. Barbie braucht einen Wintermantel, denn sie friert erbärmlich, sieh nur, das ist ja alles ärmellos und viel zu dünn. Und eine Strumpfhose hat sie ja auch nicht! Also ein Wintermantel. Mit Pelzkragen, so Fuchs oder so, und golden muss der Mantel natürlich sein. Man einigt sich rasch auf eine schwingende kurze A-Linie. D'accord et vite, vite, grand-mère.
Ohne Brustabnäher geht es nicht. Die Schulterchen sind 1,5 cm breit, am Handgelenk messen sich 3 cm Umfang. Aber Achtung, das schöne Kind spreizt die spinnerigen Fingerchen gar allerliebst, da muss der Ärmelumfang unten schon 5-6 cm betragen. Die Armausschnitte sind winzig, die Ärmelkugel will gezogen sein, mehr als ein einfacher Faden geht nicht. Der Übertritt gerade mal 0,5 cm breit, der Besatz für die Vorderteile und den Halsausschnitt ist so schmal wie ein Bleistift - der geplante Reißverschluss erweist sich als unüberwindbares Hindernis: 15 cm teilbar gibt's nicht, jedenfalls nicht bei Karstadt. Also Wäschehaken, denn Klett ist ja wohl was für Snowboardjacken, aber doch nicht für Damenfummel, der diesen Namen verdient. Füttern ist nicht drin (sie wird also weiterhin frösteln, die Schöne, aber wir bedauern sie nicht, wie wir andere Schönheiten auch nicht bedauern für ihre blöden Wehwehchen). Ein Wurf für jede Naht, denn Auftrennen zerstört die kleinen Teile unwiederbringlich.
Alles zusammen eine Herausforderung erster Kategorie und ein Gradmesser für das Maß an innerer Ruhe. Mit demselben Aufwand ließe sich ein Wintermantel für die Puppenmutter fabrizieren. Golden mit Pelzkragen natürlich, alles andere geht ja gar nicht.
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Donnerstag, 7. Februar 2008
Man kann auch leicht die Frühblüher zertrampeln beim Versuch, das Unkraut des vergangenen Herbstes zu beseitigen.
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Dienstag, 15. Januar 2008
Sorgfältig zielen: Der Winkel will exakt getroffen sein. Den einen, einzigen Gedanken hinaufwünschen, hinauf ins Licht, den Mond ihn spiegeln lassen dorthinab, wohin er warm gedacht ist. Schwerer ist's bei Neumond. Die samten dunkle Scheibe bremst den Fall, läßt den Gedanken sanft herniedertaumeln, das Ziel verfehlt er dennoch nicht. Er färbe, eine wolkig krause Tinte, was hell und doch so bleiern ist von Schmerz und Gift, und sinke dann hinab zu einem blauen See.
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Freitag, 11. Januar 2008
Exakte Wissenschaft
Inlay in fis. Der Zahnarzt sagt, es sitze fest. Ich weiß, dass es nicht so ist. Fis ist ein hoher Ton, also stolz sein und scheppern lassen.
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