Sonntag, 17. Februar 2008
Couture de puce
Barbie friert.

Der Winter ist streng, und die gute Puppenmutter zieht alle Kinder um: Strumpfhosen, Pullis über Kleider, Strickjacken, Mützen, Schals, Ponchos, Socken, alles was die säuberlich mit Namen beschrifteten Schuhkarton-Kleiderschränke hergeben, wird angezogen. Fußsäcke werden mit Decken ausgestopft, wer feste Schuhe hat, trägt sie ab sofort auch in der Nacht.

Der Barbie stehen als Luxusgeschöpf zwar rechtmäßig ewig sonniges Wetter und cabriomäßige Temperaturen zu, allein sie lebt nun einmal im kalten deutschen Winter. Barbie braucht einen Wintermantel, denn sie friert erbärmlich, sieh nur, das ist ja alles ärmellos und viel zu dünn. Und eine Strumpfhose hat sie ja auch nicht! Also ein Wintermantel. Mit Pelzkragen, so Fuchs oder so, und golden muss der Mantel natürlich sein. Man einigt sich rasch auf eine schwingende kurze A-Linie. D'accord et vite, vite, grand-mère.

Ohne Brustabnäher geht es nicht. Die Schulterchen sind 1,5 cm breit, am Handgelenk messen sich 3 cm Umfang. Aber Achtung, das schöne Kind spreizt die spinnerigen Fingerchen gar allerliebst, da muss der Ärmelumfang unten schon 5-6 cm betragen. Die Armausschnitte sind winzig, die Ärmelkugel will gezogen sein, mehr als ein einfacher Faden geht nicht. Der Übertritt gerade mal 0,5 cm breit, der Besatz für die Vorderteile und den Halsausschnitt ist so schmal wie ein Bleistift - der geplante Reißverschluss erweist sich als unüberwindbares Hindernis: 15 cm teilbar gibt's nicht, jedenfalls nicht bei Karstadt. Also Wäschehaken, denn Klett ist ja wohl was für Snowboardjacken, aber doch nicht für Damenfummel, der diesen Namen verdient. Füttern ist nicht drin (sie wird also weiterhin frösteln, die Schöne, aber wir bedauern sie nicht, wie wir andere Schönheiten auch nicht bedauern für ihre blöden Wehwehchen). Ein Wurf für jede Naht, denn Auftrennen zerstört die kleinen Teile unwiederbringlich.

Alles zusammen eine Herausforderung erster Kategorie und ein Gradmesser für das Maß an innerer Ruhe. Mit demselben Aufwand ließe sich ein Wintermantel für die Puppenmutter fabrizieren. Golden mit Pelzkragen natürlich, alles andere geht ja gar nicht.

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Freitag, 15. Februar 2008
"Da wirst du dein Arroganz-Gen mal unterdrücken müssen."

[Non]
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Eine eigene Haltung
Gewicht halten
Maß halten
Mittagsschlaf halten
Mund halten

Abstand halten

[ira]
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Donnerstag, 14. Februar 2008
... und ist ein so ganz anderes Wort als aber. Und auch erst ...

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Durchs Gelände
In den Rucksack kommen: Wasserflasche, Reisebesteck, Zahnbürste natürlich, der Duft, k Unterhosen, k/3 T-Shirts, Regenhose, Karten, Telefon auch. Fernglas. Korkenzieher. Kein Fotoapparat. Sehr gut bis hierhin und durchaus tragbar. Luxus wäre: Ein Begleiter, der, gibt man ihm ein Hölzchen, ein Stöckchen draus macht. Mit dem es sich schmerzlos albern ließe, dem man mit allem kommen kann, und er würde eine Antwort darauf haben oder wenigstens eine Frage. Den es vor Getier nicht gruselt und der mühelos einen Zaun überwinden kann. Dessen Arsch schmal genug ist, um gemeinsam auf einer Jacke sitzen zu können, und gepolstert genug, dass ihn die Steinchen oder die Rinde drunter nicht inkommodieren. Den zwischendurch eine Hand in der seinen nicht beim Gehen hindert. Der eine Karte lesen kann und man muss nicht nochmal zur Sicherheit selbst draufschauen. Neben dem man furchtlos sein müdes Haupt bettet, und den das Schlaflied nicht befremdet.

Mittwoch, 13. Februar 2008
Selbstbildnis als Privatflugzeug

Sonntag, 10. Februar 2008
Pferdekoppel
Versteift mit dem frostigen Tau alle Mücken, die noch vor wenigen Stunden so ungeführt in der niedergehenden Sonne zuckten, so unwissend, so blind ganz offensichtlich, dass man sie warnen mochte vor der nun eingefallenen Kälte der Nacht. Und der Große Beschicker wird eine neue Handvoll irr tanzender Mücken in die Welt werfen, morgen, verschwenderisch, großzügig, er hat viele.

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Imagination
Have you ever felt a gentle touch
And then a kiss, and then and then
Find it's only your imagination again


{am schönsten von Chet Baker}

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