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Dienstag, 5. Mai 2009
eine
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sieben
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sieben
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Samstag, 2. Mai 2009
Reine Quinte
Wärmer konnt ich meine Jacke nicht breiten über das Etui, in dem die Liebe ist. Trauender konnt ich nicht folgen dem, was Gunst und Wunsch auf meine Brauen spurten. Zärtlicher konnt ich den Schlaf in meinen Armen nicht bewachen.
Einen schöneren Brief konnte ich nicht schreiben.
Einen schöneren Brief konnte ich nicht schreiben.
[Komplet]
fallen
gelassen
lallen
fassen
gefasst
lachen
flach
lagen
gelassen
lallen
fassen
gefasst
lachen
flach
lagen
[Sext]
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Freitag, 1. Mai 2009
Das Blau, das Rot, das Grün
Aus großen und kleinen Häusern der Republik, aus geheimem Privatbesitz, aus Den Haag, Paris, Madrid, London, New York und Washington hat das sowieso immer einen Besuch werte Museum zusammengetragen, was einst der Idee und der Verbundenheit entsprang. Sie liebten ihr Leben und ihre Frauen und die Welt, die sie umgab, und sie haben dies gemalt: ihre Liebe und ihre Kraft. Sie schrieben einander Postkarten, sie besuchten einander in ihren Häusern und Ateliers, sie schauten ein wenig voneinander ab und keiner hatte etwas dagegen. Wie schön wird hier deutlich, dass ein einziges Thema ausreichen kann, um ein Menschenleben ganz zu erfüllen, und das gilt ganz sicher auch dann, wenn man nicht mit 27 Jahren totgeschossen wird.
Vorsicht in Raum 11, dort sind Blätter aus Marcs "Skizzenbuch aus dem Felde" ausgestellt, und da muss man weinen, spätestens dann.
Tipp: Offizielle Öffnung ist um 10 Uhr, doch man wird auch schon früher eingelassen, das weiß aber keiner.
Tipp 2: Hinterher kann man auf der Terrasse Salätle oder Nüdelchen essen bei Wein und Sonnenschein, aber vom See hat man mehr, wenn man ein Ruderboot mietet oder den Gang außenherum unternimmt, und der gehört auch zum Schönen in dieser Stadt.
Marc, Macke und Delaunay
Die Schönheit einer zerbrechenden Welt (1910 - 1914)
Noch bis zum 19. Juli 2009 im Sprengel Museum Hannover.
Vorsicht in Raum 11, dort sind Blätter aus Marcs "Skizzenbuch aus dem Felde" ausgestellt, und da muss man weinen, spätestens dann.
Tipp: Offizielle Öffnung ist um 10 Uhr, doch man wird auch schon früher eingelassen, das weiß aber keiner.
Tipp 2: Hinterher kann man auf der Terrasse Salätle oder Nüdelchen essen bei Wein und Sonnenschein, aber vom See hat man mehr, wenn man ein Ruderboot mietet oder den Gang außenherum unternimmt, und der gehört auch zum Schönen in dieser Stadt.
Marc, Macke und Delaunay
Die Schönheit einer zerbrechenden Welt (1910 - 1914)
Noch bis zum 19. Juli 2009 im Sprengel Museum Hannover.
[Prim]
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Mittwoch, 29. April 2009
Dieses wunderbare neue Nachthemdchen, ich bin sicher, es [...]
(Text gekürzt. Anm. d. Red.)
(Text gekürzt. Anm. d. Red.)
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Montag, 27. April 2009
Zurückbleiben bitte
Im Bundesfinanzministerium kann man stundenlang Paternoster fahren. Mit der Zeit gewinnt man Übung und springt leichtfüßig hinein in das Häuschen oder nimmt die vorbeifahrende Stufe mit sportlichem Schritt - Kinder auf der Rolltreppe können nicht glücklicher sein. Der Umstand, dass hier das Erdgeschoss "1" und die zweite Etage "3" heißen, verleiht dem Abenteuer eine intellektuelle Würze, als Zeichen dafür, dass physische Behendigkeit nicht die letzte Forderung an einen höheren Staatsdiener sein darf. Passend zu den unentwegt vorbeigleitenden Kästen und den die langen Flure metrisierenden dunklen Türrahmen sind die Innenhöfe zwischen streng rechtwinkligen Steinplattenwegen mit akkurat geschnittenen flachen Heckenquadern bepflanzt. Nichts als Wege und kastiges Immergrün. Wer mag der verantwortliche Facility-Manager oder zuständige Oberste Gärtner sein, der es wagt, der belasteten Wucht des Anwesens in ihrer eigenen Sprache zu antworten und nicht etwa mit bunten Blümchen und Rabatten? Chapeau. Die Geländer im Treppenhaus: reinster Art déco. Der Besucher, auch ein jeglicher Neigung zur Bewunderung von Hervorbringungen totalitärer Staaten unverdächtiger, attestiert dem Ganzen schamlos: Schönheit, Können, Stringenz. Ein Glücksfall, wie hier mit denkmalpflegerischem Fingerspitzengefühl ein freier demokratischer Staat seine Souveränität demonstriert, indem er couragiert in seinen eigenen Dienst stellt, was gleich zwei finstere Regime hinterlassen haben, und gleichzeitig den Ort als Stätte des Gedenkens erhält. Bitte noch nicht gehen, einmal noch rauf- und runterfahren! Ich bin gleich wieder da.
Vor etwa einem Jahr habe ich am Ostbahnhof einen Stein abgelegt, den habe ich wieder an mich genommen.
"Traufhöhe" ist ein Fremdwort in dieser putzigen Bölschestraße. Jede Zeit hat in die Baulücken hineingestellt, was ihr schön und gut und wichtig erschien, und es hat den Reiz des kleinen Plans. An die Bürgerbrauerei angeklebt die klassizistische, ja mediterran spielende Fabrikantenvilla, man sieht den Patriarchen eilen zwischen Fabriktor und dem eleganten Treppenaufgang zu seinem noblen Heim (oder gab es innen Verbindungstüren? Sicherlich, aber da durfte nicht jeder durch, er schon.) Gleich daneben dann ein mansardenbedachtes Herrenhaus in einem sanft zum Wasser abfallenden Garten, beide warten noch darauf, dass man ihnen den Glanz wiedergebe, und sie wünschen es sich nicht. Auch der betriebsame Biergarten zu ihren Füßen kann nicht verhindern, ans Privatisieren am Wasser zu denken, hier zum Beispiel, und daran, wie gut der Flügel in den verglasten Salonerker passen würde und wohin der Blick aus dem Schlafzimmer in der oberen Etage unbedingt gehen müsste. Daran, dass dieser Blick, genossen in den geöffneten Flügeltüren stehend, an einem die Hitze schon versprechenden Sommermorgen mit dem nackten Rücken eng an den Liebsten gelehnt, dass dieser Blick und die Flügeltüren und der Garten gar keinen Anteil hätten an dem großen Glück, und dass die selige Empfindung, wie wenig bedürftig das große Glück ist, es leicht machen würde, der Bitte um Rückkehr ins schattige Zimmer ohne Zögern zu folgen.
Fußmarsch am anderen, dem waldigen Ufer nach Köpenick, dort kann im "Milchkaffee", das recht öko ist, aber nicht so, dass es weh tut, eine schnickschnackfreie Tasse Kaffee und ein Kuchen von einer Art bestellt werden, die schon den Augen ein Genuss ist und dem Gaumen allemal. Der Anblick eines auch mit der Zeit zusammengebauten, daher etwas sonderbaren kleinen Schlosses mit dem Charme des Nicht-zu-Ende-Geführten und ein dazu passender daumennagelgroßer Garten im englischen Stil machen im Verein mit dem vielen Wasser den Nachmittag zu einer ordentlichen Lustpartie. Man beachte auch die bronzenen Pferdestandbilder ohne Reiter, soetwas gibt es selten.
Ich habe einen silbernen Kerzenleuchter mitgebracht: fest, glänzend, groß, ich fasse ihn gerne an vor dem Schlafengehen. Und einen zweiten, der genauso ist, ganz genauso in Beschaffenheit und Rhythmus, nur ein wenig kleiner. Die Verkäuferin sprach aus, was ich schon beim ersten Anblick dachte: sie gehören zusammen.
*
Vor etwa einem Jahr habe ich am Ostbahnhof einen Stein abgelegt, den habe ich wieder an mich genommen.
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"Traufhöhe" ist ein Fremdwort in dieser putzigen Bölschestraße. Jede Zeit hat in die Baulücken hineingestellt, was ihr schön und gut und wichtig erschien, und es hat den Reiz des kleinen Plans. An die Bürgerbrauerei angeklebt die klassizistische, ja mediterran spielende Fabrikantenvilla, man sieht den Patriarchen eilen zwischen Fabriktor und dem eleganten Treppenaufgang zu seinem noblen Heim (oder gab es innen Verbindungstüren? Sicherlich, aber da durfte nicht jeder durch, er schon.) Gleich daneben dann ein mansardenbedachtes Herrenhaus in einem sanft zum Wasser abfallenden Garten, beide warten noch darauf, dass man ihnen den Glanz wiedergebe, und sie wünschen es sich nicht. Auch der betriebsame Biergarten zu ihren Füßen kann nicht verhindern, ans Privatisieren am Wasser zu denken, hier zum Beispiel, und daran, wie gut der Flügel in den verglasten Salonerker passen würde und wohin der Blick aus dem Schlafzimmer in der oberen Etage unbedingt gehen müsste. Daran, dass dieser Blick, genossen in den geöffneten Flügeltüren stehend, an einem die Hitze schon versprechenden Sommermorgen mit dem nackten Rücken eng an den Liebsten gelehnt, dass dieser Blick und die Flügeltüren und der Garten gar keinen Anteil hätten an dem großen Glück, und dass die selige Empfindung, wie wenig bedürftig das große Glück ist, es leicht machen würde, der Bitte um Rückkehr ins schattige Zimmer ohne Zögern zu folgen.
Fußmarsch am anderen, dem waldigen Ufer nach Köpenick, dort kann im "Milchkaffee", das recht öko ist, aber nicht so, dass es weh tut, eine schnickschnackfreie Tasse Kaffee und ein Kuchen von einer Art bestellt werden, die schon den Augen ein Genuss ist und dem Gaumen allemal. Der Anblick eines auch mit der Zeit zusammengebauten, daher etwas sonderbaren kleinen Schlosses mit dem Charme des Nicht-zu-Ende-Geführten und ein dazu passender daumennagelgroßer Garten im englischen Stil machen im Verein mit dem vielen Wasser den Nachmittag zu einer ordentlichen Lustpartie. Man beachte auch die bronzenen Pferdestandbilder ohne Reiter, soetwas gibt es selten.
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Ich habe einen silbernen Kerzenleuchter mitgebracht: fest, glänzend, groß, ich fasse ihn gerne an vor dem Schlafengehen. Und einen zweiten, der genauso ist, ganz genauso in Beschaffenheit und Rhythmus, nur ein wenig kleiner. Die Verkäuferin sprach aus, was ich schon beim ersten Anblick dachte: sie gehören zusammen.
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