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Montag, 1. November 2010
Rhythmus störten, Klos um Halß, Viberschmerzen das haar. Sehn hab.
[pavor]
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Montag, 25. Oktober 2010
Flügel und Glas
Eine Frau trägt nun seinen Namen, sagt das Schild, und ich zögere kurz, den Klingelknopf überhaupt zu berühren. Er öffnet mir strahlend, drinnen brennt Holz im Kamin, auf dem niedrigen Tisch stehen zwei Gläser und eine Flasche gekühlter Spätburgunder, in der Ecke neben der Stehlampe lehnt das Etui, in dem die Liebe ist.
Wo möchtest du sitzen, sagt er und zieht mich neben sich auf das Sofa. Ich bin doch jetzt verheiratet, sagt er leise, als sich die Blicke verzwirnen und die Hände auch, wie damals. Ich bin doch jetzt verheiratet, und seine Hände sind zart und vorsichtig, wie damals. Wie wir davon sprechen, dass er mich wiedersehen wollte und doch nicht, damals, als wir ineinanderfielen und alles ineinandergriff bis der frühe Morgen kam, in dessen blauem Licht wir sahen, dass wir einander kennen, da muss ich weinen. Er greift nach der Flasche, um mir Wein nachzuschenken, und ach nein, sagt er, du musst ja noch -, und stellt sie wieder hin. Lange schweigen wir und ich sehe mich um und sehe mich in diesem Zuhause und er schaut auf mich. Den Wein muss ich stehen lassen, das Holz verglüht und das Etui rührt sich nicht in seiner Ecke. Eine halbe Stunde später kocht er Kaffee für mich und verbrüht sich fast die zarten, weichen Finger dabei, das macht nichts, sagt er, ich muss dich jetzt anschauen.
Am Auto gebe ich ihm die Noten, die ich ihm mitgebracht habe in den Falten des roten Kleides. Ich werde das spielen, sagt er, und wir lesen zusammen in den sechs Seiten. Lange küsst er mich, er, den ich sehr lieb habe, dann geht er hinein, ohne sich umzudrehen.
Wo möchtest du sitzen, sagt er und zieht mich neben sich auf das Sofa. Ich bin doch jetzt verheiratet, sagt er leise, als sich die Blicke verzwirnen und die Hände auch, wie damals. Ich bin doch jetzt verheiratet, und seine Hände sind zart und vorsichtig, wie damals. Wie wir davon sprechen, dass er mich wiedersehen wollte und doch nicht, damals, als wir ineinanderfielen und alles ineinandergriff bis der frühe Morgen kam, in dessen blauem Licht wir sahen, dass wir einander kennen, da muss ich weinen. Er greift nach der Flasche, um mir Wein nachzuschenken, und ach nein, sagt er, du musst ja noch -, und stellt sie wieder hin. Lange schweigen wir und ich sehe mich um und sehe mich in diesem Zuhause und er schaut auf mich. Den Wein muss ich stehen lassen, das Holz verglüht und das Etui rührt sich nicht in seiner Ecke. Eine halbe Stunde später kocht er Kaffee für mich und verbrüht sich fast die zarten, weichen Finger dabei, das macht nichts, sagt er, ich muss dich jetzt anschauen.
Am Auto gebe ich ihm die Noten, die ich ihm mitgebracht habe in den Falten des roten Kleides. Ich werde das spielen, sagt er, und wir lesen zusammen in den sechs Seiten. Lange küsst er mich, er, den ich sehr lieb habe, dann geht er hinein, ohne sich umzudrehen.
[lacrimae]
Sonntag, 24. Oktober 2010
alt und böse werden
[spes]
Freitag, 22. Oktober 2010
Und alle heißen Trudpert
Der Schwarzwald ist genau so wie das, was man denkt, wenn man "Schwarzwald" denkt. Und zwar überall, so scheint es. Ist das jetzt schön oder gruselig? Ich weiß nicht.
Der Stadtmensch schaut an einer Waldwegkreuzung erst rechts, bevor er hineinläuft. Der Stadtmensch hält Ziegenglocken für Handyklingeln. Der Stadtmensch ist betüddelt nach einem Stück landestypischer Torte (0,2 Promille, uhngeffär).
Geschlossener Eisdeckel auf Wassereimer, nachmittags um halb drei in der Sonne. Jungvieh mit freundlicher Frisur.
Doch, ich weiß es: schön.
Der Stadtmensch schaut an einer Waldwegkreuzung erst rechts, bevor er hineinläuft. Der Stadtmensch hält Ziegenglocken für Handyklingeln. Der Stadtmensch ist betüddelt nach einem Stück landestypischer Torte (0,2 Promille, uhngeffär).
Geschlossener Eisdeckel auf Wassereimer, nachmittags um halb drei in der Sonne. Jungvieh mit freundlicher Frisur.
Doch, ich weiß es: schön.
[Vesper]
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Dienstag, 19. Oktober 2010
Mein liebes Kind,
du darfst gleich ein bisschen schimpfen mit mir, ich bin nämlich gerade erst aufgestanden... so müde war ich nach den vielen Wochen mit ziemlich viel Stress in der Firma, aber vor allem nach den beiden Tagen in Essen... naja, ich hab ja schließlich URLAUB! Um halb acht heute morgen habe ich noch Bu getroffen und ihm bei den Ausdrucken für seinen Tag geholfen (für jeden Termin ein eigenes Blatt). Dann dachte ich, ach, ich leg mich kurz nochmal hin, und dann bin ich um 10 nach 11 aufgewacht! Jetzt habe ich mir einen Kaffee und ein Brot gemacht, und danach werde ich wohl noch ein bisschen zum nächsten Berg fahren, der liegt noch auf dem Stadtgebiet von Freiburg und heißt Schauinsland. Was mache ich da? Na klar, ins Land schauen. Hoffe ich jedenfalls, denn gerade geht die Sonne weg, es könnte also eher neblig-wolkig dort oben sein. Egal. Es fährt eine Seilbahn hinauf (oder hinunter, wie man will), ich bin gespannt.
Also, der Reihe nach. Die Limousinen standen eigentlich immer zur Verfügung. Wenn wir Probe hatten, warteten 5-6 Autos (die heißen Phaeton, schönen Gruß an Opa, der weiß, was das ist) mit verdunkelten Scheiben vorm Hotel (das 5 bis 8 Minuten zu Fuß von der Philharmonie entfernt lag, das hatte ich ja extra so ausgesucht, dass wir leicht zu Fuß gehen konnten...) und dann stieg der Fahrer aus und wir haben unsere Rucksäcke (hihi, nix Handtasche und so) in den Kofferraum gelegt bekommen (der Deckel ging natürlich ganz langsam wie von selbst auf), und dann sind wir eingestiegen und haben gesagt "zur Philharmonie bitte" und haben fürchterlich gelacht. Die Fahrer waren sehr junge Männer und alle sehr nett und lustig. Außen auf den natürlich frisch gewaschenen Autos war ein Aufkleber "Echo Klassik 2010" und da wusste jeder, aha, da kommen die VIPs :-)
2 Stunden vor der Vorstellung sind wir also alle über den roten Teppich gestolpert, nein natürlich nicht, geschritten muss man sagen, und da standen tatsächlich schon ein paar Leutchen seitlich hinter den Absperrungen und haben uns fotografiert. Die haben natürlich alle eigentlich auf Lang Lang und David Garrett gewartet, klar. Aber die kamen später ja auch. Und dann kam der Fototermin mit tausend oder so (also 18 schätze ich) Fotografen von Nachrichtenagenturen, Zeitungen und Magazinen, die alle auf einem Podest standen und ihre Kameras über die Köpfe hielten und schrieen "hier her, alle mal hierher gucken" und "und Sie können wirklich singen?" und "von welchem Designer sind die Kleider", die wollten natürlich, dass wir lachen, aber wir haben sowieso gelacht, weil es einfach lustig war, wir fühlten uns wie in einem Theaterstück. Wir als Stars! Toll.
Eine schöne "Bilderstrecke", so heißt das auf Mediendeutsch, von der Fotowand auf dem roten Teppich findest du hier. Wir sind das Bild Nr. 14 - aber es sind eben auch schöne Bilder von anderen Künstlern und wichtigen Gästen dabei. Schön, oder? Findest du mich auf "unserem" Foto? Mein Täschchen hat übrigens richtig Furore gemacht, bei den Chorherren und bei den Damen auch, da waren einige SEHR neidisch und fanden es einfach super, auch J. übrigens. Zwei haben gefragt, ob ich ihnen auch eins nähe, aber das überlege ich mir noch. Sollen sie doch selbst nähen lernen :-) Mehrere von den Jungs haben gesagt, mein Kleid sei "die Wucht" und das schönste... ich habe mich auch sehr wohl und schön darin gefühlt und irgendwie war es schade, als ich es abends vor der Party ausziehen musste...
Auf Bild Nr. 7 ist übrigens etwas zu sehen, was sogar ich unmöglich finde ;-) Die spinnt ja wohl, und das war volle Absicht. Du weißt bestimmt, was ich meine?
Mit dem Schauspieler, der den Günter Jauch so schön parodieren kann, habe ich übrigens zu Abend gegessen. Er heißt Michael Kessler. Sehr nett ist der, sehr bescheiden, sehr pfiffig, und er hat wache, sprühende Augen. Da wusste ich allerdings gar nicht, wen ich da an meinem Tisch als Gesprächspartner habe, und umso lockerer kann man sich da ja unterhalten, wenn man gar nichts weiß...
Das Essen war exzellent, aber natürlich nicht so gut wie unseres auf Mallorca. Das ist auch schwer für ein Catering-Unternehmen, für 500 Leute, die alle hungrig aus der Show kommen, heißes Essen bereit zu haben. Es gab dreierlei: Currywurst in Soße (schon geschnitten, damit die weißbehemdeten Herren sich nicht bekleckern müssen beim Reinbeißen...), Sauerbraten, der so zart war, dass es sich gar nicht wie Fleisch anfühlte, sondern der zerfiel einfach im Mund, und einen weißen Fisch in einer weißen Soße, saulecker. Dazu Beilagen und Getränke, die man sich an einem Tresen abholen musste. Gegessen wurde im Stehen an kleinen runden Tischen, denn so bleiben die Leute nicht lang und es ist mit der Zeit für alle Platz zum Essen... sehr clever gelöst, findest du nicht?
Beim Nachtisch hat sich einer von uns etwas sehr Lustiges erlaubt, aber das erzähle ich dir in einer anderen Mail, denn diehier ist ja schon so lang wie von Hannover nach Kassel.
Liebe Grüße an alle und an dich ganz besonders!
Küsschen!
Deine Mama
Also, der Reihe nach. Die Limousinen standen eigentlich immer zur Verfügung. Wenn wir Probe hatten, warteten 5-6 Autos (die heißen Phaeton, schönen Gruß an Opa, der weiß, was das ist) mit verdunkelten Scheiben vorm Hotel (das 5 bis 8 Minuten zu Fuß von der Philharmonie entfernt lag, das hatte ich ja extra so ausgesucht, dass wir leicht zu Fuß gehen konnten...) und dann stieg der Fahrer aus und wir haben unsere Rucksäcke (hihi, nix Handtasche und so) in den Kofferraum gelegt bekommen (der Deckel ging natürlich ganz langsam wie von selbst auf), und dann sind wir eingestiegen und haben gesagt "zur Philharmonie bitte" und haben fürchterlich gelacht. Die Fahrer waren sehr junge Männer und alle sehr nett und lustig. Außen auf den natürlich frisch gewaschenen Autos war ein Aufkleber "Echo Klassik 2010" und da wusste jeder, aha, da kommen die VIPs :-)
2 Stunden vor der Vorstellung sind wir also alle über den roten Teppich gestolpert, nein natürlich nicht, geschritten muss man sagen, und da standen tatsächlich schon ein paar Leutchen seitlich hinter den Absperrungen und haben uns fotografiert. Die haben natürlich alle eigentlich auf Lang Lang und David Garrett gewartet, klar. Aber die kamen später ja auch. Und dann kam der Fototermin mit tausend oder so (also 18 schätze ich) Fotografen von Nachrichtenagenturen, Zeitungen und Magazinen, die alle auf einem Podest standen und ihre Kameras über die Köpfe hielten und schrieen "hier her, alle mal hierher gucken" und "und Sie können wirklich singen?" und "von welchem Designer sind die Kleider", die wollten natürlich, dass wir lachen, aber wir haben sowieso gelacht, weil es einfach lustig war, wir fühlten uns wie in einem Theaterstück. Wir als Stars! Toll.
Eine schöne "Bilderstrecke", so heißt das auf Mediendeutsch, von der Fotowand auf dem roten Teppich findest du hier. Wir sind das Bild Nr. 14 - aber es sind eben auch schöne Bilder von anderen Künstlern und wichtigen Gästen dabei. Schön, oder? Findest du mich auf "unserem" Foto? Mein Täschchen hat übrigens richtig Furore gemacht, bei den Chorherren und bei den Damen auch, da waren einige SEHR neidisch und fanden es einfach super, auch J. übrigens. Zwei haben gefragt, ob ich ihnen auch eins nähe, aber das überlege ich mir noch. Sollen sie doch selbst nähen lernen :-) Mehrere von den Jungs haben gesagt, mein Kleid sei "die Wucht" und das schönste... ich habe mich auch sehr wohl und schön darin gefühlt und irgendwie war es schade, als ich es abends vor der Party ausziehen musste...
Auf Bild Nr. 7 ist übrigens etwas zu sehen, was sogar ich unmöglich finde ;-) Die spinnt ja wohl, und das war volle Absicht. Du weißt bestimmt, was ich meine?
Mit dem Schauspieler, der den Günter Jauch so schön parodieren kann, habe ich übrigens zu Abend gegessen. Er heißt Michael Kessler. Sehr nett ist der, sehr bescheiden, sehr pfiffig, und er hat wache, sprühende Augen. Da wusste ich allerdings gar nicht, wen ich da an meinem Tisch als Gesprächspartner habe, und umso lockerer kann man sich da ja unterhalten, wenn man gar nichts weiß...
Das Essen war exzellent, aber natürlich nicht so gut wie unseres auf Mallorca. Das ist auch schwer für ein Catering-Unternehmen, für 500 Leute, die alle hungrig aus der Show kommen, heißes Essen bereit zu haben. Es gab dreierlei: Currywurst in Soße (schon geschnitten, damit die weißbehemdeten Herren sich nicht bekleckern müssen beim Reinbeißen...), Sauerbraten, der so zart war, dass es sich gar nicht wie Fleisch anfühlte, sondern der zerfiel einfach im Mund, und einen weißen Fisch in einer weißen Soße, saulecker. Dazu Beilagen und Getränke, die man sich an einem Tresen abholen musste. Gegessen wurde im Stehen an kleinen runden Tischen, denn so bleiben die Leute nicht lang und es ist mit der Zeit für alle Platz zum Essen... sehr clever gelöst, findest du nicht?
Beim Nachtisch hat sich einer von uns etwas sehr Lustiges erlaubt, aber das erzähle ich dir in einer anderen Mail, denn diehier ist ja schon so lang wie von Hannover nach Kassel.
Liebe Grüße an alle und an dich ganz besonders!
Küsschen!
Deine Mama
[virtus]
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