Donnerstag, 2. Dezember 2010
Liebe Gemeinde,
ich habe Ihnen heute etwas mitgebracht. Es ist das, was die erste Kerze am Adventskranz mir heute auf den Tisch getropft hat. Eine tropfende Kerze, werden Sie fragen, was soll die mir sagen können? Ja, liebe Gemeinde, wie oft dürfen wir uns wundern darüber, was wir im Alltag, in den Dingen um uns herum an Ideen und schönen Bildern finden können, und gerade wo wir es nicht erwarten, entdecken wir immer wieder Zeichen, die zu uns sprechen. Wir dürfen in einem Moment des Innehaltens unseren Dank für alle unsere Begabungen empfinden, aber auch unsere Wünsche und Hoffnungen sollen nicht verborgen bleiben. Und so möchte ich Sie einladen, still zu werden und sich einzulassen auf die Betrachtung dieses Bildes. Ich möchte Sie einladen, sich Ihren eigenen Gedanken hinzugeben und sich einfach kurz zu freuen. Sich zu freuen an dem, was in Ihnen ist und an dem, was dieses Bild zu Ihnen sagt.

Eine gesegnete, erfüllte Adventszeit wünscht Ihnen
Ihr
Pastor Andreas Quadrathase

[Non]
Sonntag, 28. November 2010
Schlaf, mein' Wonne, schlaf, mein' Krone
Ihr alle, die ihr genug habt von fußgängerzonenkompatiblen Glockenjingels und clownsnasigen Rentieren! Ich hab was für euch: das gute Lied. Zu Advent, zu Weihnachten, und zu Epiphanias auch noch. Wer im Konfirmandenunterricht nicht aufgepasst hat oder gar nicht da war: hier ist die gute neue Mär des Engels, sehr schön erzählt von Dr. Martin Luther, und hört die Rosen im Dornenwald! Rosen, wo sieben Jahr' nichts wachsen wollte! Das Kind, der etwas zimperliche Vater dazu, der noch ganz verschossen ist in die reine Magd, die er da begleiten darf, und die ihn braucht, wie wir das Kindlein brauchen, das uns armen Menschen gleich worden ist - Christ der Retter ist da. Reger, Mendelssohn, Silcher und auch ein paar kleinere, aber verdiente Meister - deutsche Romantik von ihrer schlichten Seite und von ihrer kunstvollen auch, tief empfunden und doch so simpel, und verachtet sie nicht; sie hat einen wie Alban Berg befördert, der einen hinreißenden Satz über das Blümelein so kleine hinterlassen hat, und sein Stern leuchtet über allem.
Es singt, weit entfernt von der betulichen Staubigkeit der Kirchenchortradition, ein dekoriertes Ensemble, und wer Platz machen will in seinem Herzen für Innigkeit und Segen und Halleluja, der tue sich dies rein:

In dulci jubilo. Norddeutscher Figuralchor, Jörg Straube.
MDG 947 1651-6

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Freitag, 26. November 2010
Ohne Grund.
Frei werden, das heißt, die Bleistifte mit dem Tesarollenhalter anspitzen, die Teller im Kühlschrank suchen, aber einen Reisepass dort finden, und weinen ohne Grund. Ohne Grund. Die langen zopfgemusterten Strümpfe wärmen die Knie, und der tiefe Ton, die einstellige Frequenz verirrter Schneeflocken, er gibt die Ruhe an dieses Tages. Ohne Grund.

Donnerstag, 11. November 2010
In meinen Armen schlief der Hunger, aber die Angst schlief nicht.
Schlaf, du Last, schlaf, du Erbe.
Geflochten sei in deinen Traum, was du dir wünschst.

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Batticuore
Die Bühne: d0 bis fis2. Um das Zittern herum, über die Brüche hinwegsteuern. Fauchen. Schön sein. Theater machen.
Äußerst leicht, fast bocca chiusa.

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Unruhig. Bedaure.

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Sonntag, 7. November 2010
November
Er wirft zwei Handvoll Vögel in die Luft, sie tragen Kronen und Kapuzen und sie sagen sieben Grüße auf zum Schein. Als scharf bekränzte Hagelkörner fallen sie herab nach Halbem, da ist er längst vergangen, sein Zelt zu suchen und sein rauhes Lager und sein Mahl. Schwanzloser Hund kommt geschlichen und verschmäht das Schmelzwasser, er trinkt nur das Gedruckte und vergräbt seine schmerzenden Pfoten im Haar des Geliebten, im grauen Haar der grauen Dynastie. Wind streut Gegenlicht, die Tage faulen süß zu Wein. Sei gewiss und ohne Angst.

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