Montag, 16. Mai 2016
Quince Essence
Die Quitte blüht' in großen Schalen.
Ich wollt, ich könnte rosa
gestreift und freundlich schauen und
sanft wackeln, fallen dann
als eine ihrer Blüten.

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Dienstag, 10. Mai 2016
Gänseblum
Die Quitte blüht in großen Schalen. Ich wollte, ich könnte so rosa gestreift und freundlich schauen und sanft wackeln wie jede dieser Blüten.

Sie bremsen mich schon wieder.

Mein Blau ist euer Grün.

Auf niemanden ist sich zu stützen, und so wird der Stock im Arsch zur physikalischen Notwendigkeit.

Schlaf Sieben Fluchten
Er liebt mich nicht

Dienstag, 3. Mai 2016
Ferngruß von Bett zu Bett
von Joachim Ringelnatz
Wie ich bei dir gelegen
Habe im Bett, weißt du es noch?
Weißt du noch, wie verwegen
Die [Luft] uns stand? Und wie es roch?

Und all die seidenen Kissen
Gehörten deinem Mann.
Doch uns schlug kein Gewissen.
Gott weiß, wie redlich untreu
Man sein kann.

Weißt du noch, wie wir's trieben,
Was nie geschildert werden darf?
Heiß, frei, besoffen, fromm und scharf.
Weißt du, dass wir uns liebten?
Und noch lieben?

Man liebt nicht oft in solcher Weise.
Wie fühlvoll hat dein spitzer [Hund] bewacht.
Ja unser [Glück] war ganz und rasch und leise.
Nun bist du fern.
Gute Nacht.

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Montag, 2. Mai 2016
Schlaflied
von Paul Celan
Über die Ferne der finsteren Fluren
hebt mich mein Stern in dein schwärmendes Blut.
Nicht mehr am Weh, das wir beide erfuhren,
rätselt, der leicht in der Dämmerung ruht.

Wie soll er, Süße, dich betten und wiegen,
daß seine Seele das Schlummerlied krönt?
Nirgends, wo Traum ist und Liebende liegen,
hat je ein Schweigen so seltsam getönt.

Nun, wenn nur Wimpern die Stunden begrenzen,
tut sich das Leben der Dunkelheit kund.
Schließe, Geliebte, die Augen, die glänzen.
Nichts mehr sei Welt als dein schimmernder Mund.

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Sonntag, 1. Mai 2016
Herbstlied
von Friedrich Rückert
Herz, nun so alt und noch immer nicht klug,
Hoffst du von Tagen zu Tagen,
Was dir der blühende Frühling nicht trug,
Werde der Herbst dir noch tragen!

Läßt doch der spielende Wind nicht vom Strauch,
Immer zu schmeicheln, zu kosen.
Rosen entfaltet am Morgen sein Hauch,
Abends verstreut er die Rosen.

Läßt doch der spielende Wind nicht vom Strauch,
Bis er ihn völlig gelichtet.
Alles, o Herz, ist ein Wind und ein Hauch,
Was wir geliebt und gedichtet.

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