Vesper
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Freitag, 21. Dezember 2012
Feierabend, Ferien, Weihnachten, viele Tage
Bunte Papiere, laute Sinfonie, drei Kerzen schon brennend, handvoll Betten bezogen, leichter Schneefall, Blockflöte (es'', verdammt...?).
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Donnerstag, 13. Dezember 2012
Winterschlaf
Es schneit so schön.
Einrollen. Das Nest ist rund, die Decke warm. Die Willkommensgirlanden und die Mistelzweige abgenommen und um die Wärmflasche gewickelt, ein bisschen Glitzer, ein paar runde Dinge, das Weiß und das Klein. Die Vorräte aufgebraucht, Trauben-Nuss-Schokolade ist noch im Schrank, die Tür steht offen. Nicht vergessen: es ist noch Schokolade da, für wenn das Frühjahr kommt.
Einst schmückte ich mich mit deinen Segelohren.
Einrollen. Das Nest ist rund, die Decke warm. Die Willkommensgirlanden und die Mistelzweige abgenommen und um die Wärmflasche gewickelt, ein bisschen Glitzer, ein paar runde Dinge, das Weiß und das Klein. Die Vorräte aufgebraucht, Trauben-Nuss-Schokolade ist noch im Schrank, die Tür steht offen. Nicht vergessen: es ist noch Schokolade da, für wenn das Frühjahr kommt.
Einst schmückte ich mich mit deinen Segelohren.
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Freitag, 7. Dezember 2012
Wohngemeinschaft
Der Nikolaus musste am 6. Dezember zuerst alle Kinder besuchen. Als er damit fertig war, nämlich heute, kam er auch zu den Müttern. Er hat Stulpen gebracht und ein Selbstbildnis aus Schokolade.
Da wird eine eingeliefert und an Schläuche gehängt, und der ganze Trupp rückt auf komplizierten Wegen mit mehrmals Umsteigen an, um ihr beizustehen und um sie zu versorgen mit Süßigkeiten und Blumen und auch Arbeitsblättern, damit sie nicht sitzenbleibt. Auch Jungs dabei. Lange Organisationstelefonate. Da ist auf Noten doch gepfiffen.
Es gibt ein Leben ohne Vitamine, ohne Fleisch und ohne Schwarzbrot.
Da wird eine eingeliefert und an Schläuche gehängt, und der ganze Trupp rückt auf komplizierten Wegen mit mehrmals Umsteigen an, um ihr beizustehen und um sie zu versorgen mit Süßigkeiten und Blumen und auch Arbeitsblättern, damit sie nicht sitzenbleibt. Auch Jungs dabei. Lange Organisationstelefonate. Da ist auf Noten doch gepfiffen.
Es gibt ein Leben ohne Vitamine, ohne Fleisch und ohne Schwarzbrot.
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Samstag, 24. November 2012
Dienstreise
Steigungen und Gefälle, ein ständiges Auf und Ab in der ungekannten Stadt, überrascht gewesen. Als Fachmann dagestanden unter Anzugträgern aller Altersklassen. Mit Rheinländern im Halbkreis gelacht. Essen in Essen gegessen, übernachtet in einem satirischen Pensionszimmer. Zurückgefahren im Fiat der schönsten Frau im Arbeitsumfeld je, Mitarbeiterin eines auch dortgewesenen Unternehmens, Mutter dreier erwachsener Kinder, Marathoni, Doktorandin, die Zeit auf der Autobahn genossen in bester, nämlich ihrer Gesellschaft.
Geflossen, einen Tag lang.
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Freitag, 9. November 2012
Ribbon and Blues
Heute bin ich spazieren gegangen bei Tageslicht. Ich hatte meinen Schlüssel zur Firma verlegt und gebeten, mich wieder einzulassen, wenn ich wiederkomme. Draußen bog ich rechts ab gen vielspurige Straße, wo zwar der Verkehr fließt, aber niemand zu Fuß unterwegs ist auf einem breiten Gehweg, der einen grob geteerten schmalen Streifen hat, wahrscheinlich über dem Graben für das Erdkabel, das neuerdings das renovierte Buildung drüben hinter den sechs Spuren anbindet, vielleicht auch schon seit 20 Jahren. Clockwise, ganz gegen die Gewohnheit. Ein bisschen war ich getröstet von den neuen Coporate Colours, warmes Grau und Himmelblau und falls es ganz Aufregendes darzustellen gilt, dann gibt es schwaches Grün und ein paar Herbstfarben. Farben wie für ein Frauenfitnesscenter, aber doch immerhin der Versuch einer Ästhetik mitten im knallschwarzweißen Business.
Rund um den Funkturm ging ich in 15 Minuten auf menschenleerem Trottoir, zwischen dem Verkehr und mir noch ein Streifen mit Bäumen, ein Radweg und noch ein schmales Grasband. Weg ohne Ampel, clockwise, da muss man nicht nachdenken. Vor dem verschlossenen Rolltor am Funkturmgelände stand ein weißer Opel Vectra, an den Kotflügel gelehnt ein junger Mann in weißer Sweathose, der mir vermutlich nachschaute. Im Opel war Musik. Es gibt ein paar Bushaltestellen, die nur von einer Linie bedient werden alle 20 Minuten, und ich war genau in einer Lücke unterwegs, wie immer eigentlich. Genau in einer Lücke. Auf NULL-Ebenen könnte man vielleicht sagen. Ein stillgelegter Wertstoffhof mit Gerüsten, auf denen keiner arbeitet, eine Kindertagesstätte mit halb opak beklebten Fenstern, hinter denen sich nichts tut, und dann kamen mir doch ein paar Kollegen entgegen ganz am Ende dieser Stunde, die nur 15 Minuten lang war, und wünschten guten Appetit. Ich dankte und ging zurück in den Schulungsraum. Knulp und Herrn Lehmann und den gesamten Heine zog ich aus dem offenen Bücherschrank im Foyer und las noch ein bisschen, wie sie Wurst von Zinntellern essen und sich über ein gefälschtes Wanderbuch unterhalten, bevor es wieder Informationen über den Einsatz von Outlook 2010 gab, die gemächlich flossen und mir Zeit ließen, zwischen ein paar pseudolustigen Testmails der anderen Teilnehmer in den Garten mit dem vermoosten Rasen zu sehen. Übung in Schnauze halten. Es fällt mir immer leichter.
Ganz am Ende fand ich die Schlüsselkarte unter der Tastatur, und dann kam auch schon die Dämmerung, in der das Auto freundlich blinkte.
Rund um den Funkturm ging ich in 15 Minuten auf menschenleerem Trottoir, zwischen dem Verkehr und mir noch ein Streifen mit Bäumen, ein Radweg und noch ein schmales Grasband. Weg ohne Ampel, clockwise, da muss man nicht nachdenken. Vor dem verschlossenen Rolltor am Funkturmgelände stand ein weißer Opel Vectra, an den Kotflügel gelehnt ein junger Mann in weißer Sweathose, der mir vermutlich nachschaute. Im Opel war Musik. Es gibt ein paar Bushaltestellen, die nur von einer Linie bedient werden alle 20 Minuten, und ich war genau in einer Lücke unterwegs, wie immer eigentlich. Genau in einer Lücke. Auf NULL-Ebenen könnte man vielleicht sagen. Ein stillgelegter Wertstoffhof mit Gerüsten, auf denen keiner arbeitet, eine Kindertagesstätte mit halb opak beklebten Fenstern, hinter denen sich nichts tut, und dann kamen mir doch ein paar Kollegen entgegen ganz am Ende dieser Stunde, die nur 15 Minuten lang war, und wünschten guten Appetit. Ich dankte und ging zurück in den Schulungsraum. Knulp und Herrn Lehmann und den gesamten Heine zog ich aus dem offenen Bücherschrank im Foyer und las noch ein bisschen, wie sie Wurst von Zinntellern essen und sich über ein gefälschtes Wanderbuch unterhalten, bevor es wieder Informationen über den Einsatz von Outlook 2010 gab, die gemächlich flossen und mir Zeit ließen, zwischen ein paar pseudolustigen Testmails der anderen Teilnehmer in den Garten mit dem vermoosten Rasen zu sehen. Übung in Schnauze halten. Es fällt mir immer leichter.
Ganz am Ende fand ich die Schlüsselkarte unter der Tastatur, und dann kam auch schon die Dämmerung, in der das Auto freundlich blinkte.
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Freitag, 2. November 2012
Lange Tage
Morgens die Scheiben weißlich beschlagen, weißlich beleuchtet, der dunkle Himmel unscharf. Frisches klares Blut im Bett und an den Händen, kalt der Schopf, die Füße aber warm. Die Traumtabellen lösen sich in warmem Wasser. Zucker und Seife, kühl das Zimmer mit dem schwarzen Klavier. Reflexive Handreichungen, verwechselbare Türen, nicht unverständliche Zerknirschungen in den Augenwinkeln, Nachtgranulat auch hinter Sogenanntem.
Zwei Schritte in den Garten, die Sekunden abgezählt, damit kein Kloß. Das Morgentüchlein ins Gesicht gepudert, zisch Parfüm, klimper Schlüssel, peng Haustür, klacker Schühchen. Stundengänge durch Orakle und Qlicki-qlicki, Views und Sources. Abgewogenes Buffet, Automatenkaffee, den Schreibtisch auf Stehhöhe fahren gegen den geliebten Schlaf um 13 Uhr. 40 Minuten, die zur Rettung fehlen. Der Durst der Stunden des Nachmittags der Raben der Scheu des schrägen Blicks. Keks verfüttern, lüften gegen alles. Minutengänge durch Etagen. Letzte Dokumentationen, schau hin, die Dämmerung! Enabled = False.
Abends die Scheiben weißlich beschlagen, weißlich beleuchtet, der dunkle Himmel unscharf. Halbes Glas Wein, ein lockerer Knopf, kalt der Schopf, die Füße aber warm. Die Traumtabellen setzen ihre Filter.
Wärst du nur hier.
Zwei Schritte in den Garten, die Sekunden abgezählt, damit kein Kloß. Das Morgentüchlein ins Gesicht gepudert, zisch Parfüm, klimper Schlüssel, peng Haustür, klacker Schühchen. Stundengänge durch Orakle und Qlicki-qlicki, Views und Sources. Abgewogenes Buffet, Automatenkaffee, den Schreibtisch auf Stehhöhe fahren gegen den geliebten Schlaf um 13 Uhr. 40 Minuten, die zur Rettung fehlen. Der Durst der Stunden des Nachmittags der Raben der Scheu des schrägen Blicks. Keks verfüttern, lüften gegen alles. Minutengänge durch Etagen. Letzte Dokumentationen, schau hin, die Dämmerung! Enabled = False.
Abends die Scheiben weißlich beschlagen, weißlich beleuchtet, der dunkle Himmel unscharf. Halbes Glas Wein, ein lockerer Knopf, kalt der Schopf, die Füße aber warm. Die Traumtabellen setzen ihre Filter.
Wärst du nur hier.
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Montag, 8. Oktober 2012
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Donnerstag, 27. September 2012
In See fallen
Morgen einen Tag an die Nordsee. Einen Tag die Füße ins Wasser, die Eingeweide ausspülen im Salz, einen Tag Wind in den Haaren. Ein Sandförmchen finden vielleicht und ein paar neue Tage backen damit. Oder in den Kragen weinen oder einfach mal wieder aufregende Wörter denken. Die Feder mit Meerwasser aufziehen. Abends wie ein frischer Fisch riechen und nicht schlafen können.
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Dienstag, 25. September 2012
Meisterwerkstatt
Der Chef kommt um die Ecke gedüst, hat eine Tüte mit Lebensmitteln im Fußraum, kurbelt das Fenster runter und sagt, ich habe hier griechisches Basilikum, das überlebt sogar den Winter. Ich sage, das ist doch Minze, nee, sagt er, das ist Basilikum, und pflückt vorsichtig den längsten Zweig ab. Gibt ihn mir mit dem Hinweis, dass er wurzeln werde nach ungefähr zwei Tagen im Wasser, und den Winter werde er auch überleben. Ich esse ein Blatt: Minzbasilikum. Schmeckt wie Kaugummi. Was ist das andere da in der Tüte, totes Schaf? Nein, griechische Wurst, leider tiefgefroren, sonst würde er mir auch davon was abgeben.
War das Autochen denn brav, frage ich? Ja, sagt er, Probefahrt gut gelaufen, alles bestens, nur der Unterboden ist nicht gewachst, ansonsten hat der nix. Öl ist auch gewechselt. Prima, sage ich. Mit ec-Karte kann man bei ihm nicht bezahlen, nicht wenn man keine Rechnung will, kommen Sie morgen wieder, oder ja, gerne auch heute abend noch in den Briefkasten werfen, und er rundet noch ein bisschen ab. Er nimmt mir das Zweiglein wieder ab, um es mir in einer griechischen Plastikwasserflasche (pfandfrei) mit vorsichtig durchbohrtem Deckel zurückzubringen. Hier noch Arbeitskarte, Checkliste, Serviceheft, Fahrzeugschein, Materialverbrauchsliste. Dunkelbraune Augen ohne Pupille. Wenn der mit jeder Kundin so flirtet, braucht er sich nie wieder Sorgen um seinen Betrieb zu machen. Gelernt ist gelernt und das Gelände vor der Werkstatt steht voller Aufträge. So muss das sein.
Ohne gezahlt zu haben, rolle ich vom Hof.
War das Autochen denn brav, frage ich? Ja, sagt er, Probefahrt gut gelaufen, alles bestens, nur der Unterboden ist nicht gewachst, ansonsten hat der nix. Öl ist auch gewechselt. Prima, sage ich. Mit ec-Karte kann man bei ihm nicht bezahlen, nicht wenn man keine Rechnung will, kommen Sie morgen wieder, oder ja, gerne auch heute abend noch in den Briefkasten werfen, und er rundet noch ein bisschen ab. Er nimmt mir das Zweiglein wieder ab, um es mir in einer griechischen Plastikwasserflasche (pfandfrei) mit vorsichtig durchbohrtem Deckel zurückzubringen. Hier noch Arbeitskarte, Checkliste, Serviceheft, Fahrzeugschein, Materialverbrauchsliste. Dunkelbraune Augen ohne Pupille. Wenn der mit jeder Kundin so flirtet, braucht er sich nie wieder Sorgen um seinen Betrieb zu machen. Gelernt ist gelernt und das Gelände vor der Werkstatt steht voller Aufträge. So muss das sein.
Ohne gezahlt zu haben, rolle ich vom Hof.
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Donnerstag, 30. August 2012
This is Orlando calling
Sie haben etwas anderes gesucht - was sie gefunden haben, das habe sie überzeugt, und nun sei der Mittwoch ja schon fast vorbei in Deutschland. Drei junge Kollegen, einer gesprächig, einer schwarz, einer dick, haben sich mit einer Tüte Haribo bestechen lassen. Sie haben Stühle gerückt und Kaffee für den Gast besorgt und ihn vor den großen Wandkalender gebeten, um ihm den Tag zu zeigen, der ihnen gefallen würde. Dr. Nextboss hat ein Kantinenessen ausgegeben, und das hat wiederum den Gast überzeugt.
Das Cabrio rückt näher.
Das Cabrio rückt näher.
[Vesper]
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