Vesper
... später
Sonntag, 29. Januar 2012
[Vesper]
... anzeigen
(0 Kommentare)
... kommentieren
Mittwoch, 25. Januar 2012
vielelicht ist schöner als vielleicht
Was ich sollte, das sagen sie mir alle. Jeder weiß, was ich sollte. Aufpassen, nichts gefallen lassen, nicht zu demütig sein. Dabei würde ich mir gerne etwas gefallen lassen. Gefallen lassen! Denkt mal drüber nach. Demütig sein. Warum nicht? Wer es ausprobiert hat, weiß, wie schön es ist. Aufpassen. Sowieso. "Geben Sie Ihre Fähigkeiten an": ich werde "aufpassen" schreiben. Und "Augen" und "Hände". Nicht aber: "teamfähig". Fähig, mit jemandem zusammenzuarbeiten, ja. Teamfähig, nein. Wenn ich das schön höre, "Team"!
Ich möchte dich anfassen.
Ich möchte dich anfassen.
[Vesper]
... anzeigen
(0 Kommentare)
... kommentieren
Sonntag, 22. Januar 2012
Tage von Zorn
Laut Klavier gespielt, Buckel gemacht wie Glenn Gould, man muss da so reinhexen, gestöhnt wie Bernstein (stimmt nicht!), die Hände voller D-Dur zum Schluss, das wummst gut, immer schön drauf aufs Pedal, und nicht nach links vom Hocker fallen. Danach aus der Brust "Bravo" gerufen, wie es immer in Konzerten ist nach dem Schlussakkord. Dann hat es an der Tür geklingelt, der Nachbar stand draußen, ob alles mit mir in Ordnung sei. Ich hab mich sogar verbeugt, hätte ich beinahe gesagt, aber ich brauche die Leute in der Nachbarschaft ja noch. Danach ist er in seinen Keller verschwunden, üben. Hihi. Seit Wochen macht er an einem Mozart rum.
Demnächst, ich sagte es schon an anderer Stelle, wieder Plustern und Gockeln wie ein Truthahn, den sie ja doch alle nur aufessen wollen. Aber ich spiele da nicht mit, schließlich ist Karlsson der beste Freund der Welt. Oder gleich richtig hühnern, mit Pink und Glitzer und Tusche und Musche. Weiß noch nicht. Wenn es eine Frau ist, lieber nicht. Wenn es ein Dr. habil. ist, auch nicht.
Die Stoffproben sind angekommen. So schön alle, dass die Wahl schwer fällt. Bestickte Seide, Duchesse, Mousselin, Tülle, Tafte. Frou-frou für die stillen Stunden.
Und so selbst versiegelt. Nur noch einmal sich wenden. In Ecken wohnen, unter Daunen, unterm Licht. Halbe Sonnen nicht mehr grüßen, sich rüsten hinter der Tür, die niemals richtig schließt. Die Formen der Sträuße sammeln, die Düfte der Burschen.
Demnächst, ich sagte es schon an anderer Stelle, wieder Plustern und Gockeln wie ein Truthahn, den sie ja doch alle nur aufessen wollen. Aber ich spiele da nicht mit, schließlich ist Karlsson der beste Freund der Welt. Oder gleich richtig hühnern, mit Pink und Glitzer und Tusche und Musche. Weiß noch nicht. Wenn es eine Frau ist, lieber nicht. Wenn es ein Dr. habil. ist, auch nicht.
Die Stoffproben sind angekommen. So schön alle, dass die Wahl schwer fällt. Bestickte Seide, Duchesse, Mousselin, Tülle, Tafte. Frou-frou für die stillen Stunden.
Und so selbst versiegelt. Nur noch einmal sich wenden. In Ecken wohnen, unter Daunen, unterm Licht. Halbe Sonnen nicht mehr grüßen, sich rüsten hinter der Tür, die niemals richtig schließt. Die Formen der Sträuße sammeln, die Düfte der Burschen.
[Vesper]
Montag, 16. Januar 2012
Die Küchenfee erzählt
Besonders gern höre ich das dunkle Murren des Eisbergsalats, wenn die Hälfte abgeschält ist und die stabile Kugel beginnt, ihre Falten zu schützen.
Ist es rührend oder eher unangenehm, eine Arschfeder an einem Hühnerei zu finden? Nie kann ich mich entscheiden.
Eine ganze Kugel fädigen Mozzarella einfach mit der Kuchengabel essen. Wer behauptet, das schmeckt nach nichts, der spricht nach, was alles sagen. Keine Beilage, das ist das Geheimnis.
In der ganzen Stadt gibt es nur einen Kiosk, der weißen Mohnsamen verkauft. Man mörsere ihn mit Cashewkernen. So beginnt ein nordindisches Gericht, das man nur mit 35 anderen gemeinsam kochen kann.
Große graue Garnelen im Kilo.
Am Samstag gibt es Forellen auf dem Markt, die gerade mal zwei Stunden tot sind. Einfach aus dem Auto, und Fischmann verkauft seinen Fisch so wunderschön. Einen in die Pfanne und das Wochenende wird gut.
Zutrinken voller Zutrauen. Reflexiv.
Ist es rührend oder eher unangenehm, eine Arschfeder an einem Hühnerei zu finden? Nie kann ich mich entscheiden.
Eine ganze Kugel fädigen Mozzarella einfach mit der Kuchengabel essen. Wer behauptet, das schmeckt nach nichts, der spricht nach, was alles sagen. Keine Beilage, das ist das Geheimnis.
In der ganzen Stadt gibt es nur einen Kiosk, der weißen Mohnsamen verkauft. Man mörsere ihn mit Cashewkernen. So beginnt ein nordindisches Gericht, das man nur mit 35 anderen gemeinsam kochen kann.
Große graue Garnelen im Kilo.
Am Samstag gibt es Forellen auf dem Markt, die gerade mal zwei Stunden tot sind. Einfach aus dem Auto, und Fischmann verkauft seinen Fisch so wunderschön. Einen in die Pfanne und das Wochenende wird gut.
Zutrinken voller Zutrauen. Reflexiv.
[Vesper]
... anzeigen
(0 Kommentare)
... kommentieren
Mittwoch, 11. Januar 2012
Erna-Berta und der weiße Schwan
[Vesper]
Freitag, 6. Januar 2012
Und morgens stehe ich in der Tür und winke mein Aufwiedersehen in die schwarze Nacht hinaus, da ist das Vögelchen schon um die Ecke geflogen und verschwunden. Zwei Sterne zwischen den Wolken von der Stadt beleuchtet watteweiß. Kahl steht der Flieder, offen das Hirn, die Haare wie Antennen. Kalt fließt es ins Haus, das im Westen einen Freund hat und im Osten einen, im Süden die Sonne und im Norden Schatten. Das Haus kennt keinen Wind und keinen Augenblick. Wohin gehen? Hinein. Wie gut, dass es die Tür gibt, die einfach geschlossen werden kann.
[Vesper]
Montag, 2. Januar 2012
Kiel
Ach Jugendherberge. Etagenbetten, Klo auf dem Flur, Gemeinschaftswaschbecken. Schmucklose Dusche. Tablett mit einem aus schaumigem lauwarmem Wasser gefischten Labberlappen abwischen, abtrocknen und auf den Stapel zurückstellen. Kalte Fußböden, kalte Milch. Flitzende Kindergartenkinder mit Filzhausschuhen. Engagierte Jungeltern, Gruppenfreizeitjunkies mit Halstuch, DJH for ever, es gibt doch nichts Schöneres, wer kommt mit, ich lese was vor. Schweigsame Einzelgänger mit Ei im Bart. Pfefferminztee nicht in Metallkannen. Der Herbergsvater erklärt versiert den auf dem Tresen aufgeklebten Stadtplan. Nebel und Nieselregen. Großfähren, Möwen auf Geländer, spiegelnde Lichter, das Wohnen am Wasser, ganz normal. Toter Mittagsschlaf in der neonflackerig beleuchteten Betthöhle (unten schlafen ist viel schöner, deshalb). Ins Kissen weinen. Brettspiele und Knobelspiele auf blanken Holztischen. Nachmittags kein Kaffee zu bekommen. Abends Sprotten und Schweinelende und Schokopudding, Kartoffelsalat, Aal, Kasseler und Kraut mit Speck. Ein deutschstämmiger Comedian aus Great Britain, und Lachtränen, Lachtränen. Während draußen auf der Dachterrasse geprostet und geküsst wird und die Jungen das Feuerwerk im Nebel fotografieren, läuft die Anlage im Saal weiter. Sachter Tanz mit einem Teller Krapfen in der Hand zu unbekannter Musik, leiser Musik, und dann kommen sie alle wieder und bringen die kalte Luft von draußen mit und den Nebel, in dem das Jahr noch liegt. Teller ablecken. Den letzten Tropfen zum ersten machen aus einem Glas, das nichts verrät.
[Vesper]
Mittwoch, 28. Dezember 2011
Ein sehr schmaler Jahresring
Eine große Idee ins Werk gesetzt dieses Jahr: eine große Freude, die noch lange anhalten wird. Dankbar.
Ein Wunsch wird immer deutlicher: wieder unter Männern arbeiten. Oder gleich ganz ohne menschliche Umgebung. Wie überhaupt der Umgang Bedeutung gewinnt und die Ansprüche daran an Höhe, je weniger er wird. Beziehungsweise umgekehrt. Die Räume sauber halten.
Die Lektionen dieses Jahres waren bitter.
Ein Wunsch wird immer deutlicher: wieder unter Männern arbeiten. Oder gleich ganz ohne menschliche Umgebung. Wie überhaupt der Umgang Bedeutung gewinnt und die Ansprüche daran an Höhe, je weniger er wird. Beziehungsweise umgekehrt. Die Räume sauber halten.
Die Lektionen dieses Jahres waren bitter.
[Vesper]
... anzeigen
(0 Kommentare)
... kommentieren
Montag, 26. Dezember 2011
Feiertag
Wie war das Tal groß, bis zum Waldsaum, so weit. Strenger Frost.
Erfrischend, sagt einer, der selbst erfrischend ist. Die beiden Alten sehe ich hinter der Küchengardine, gehe die paar Schritte zur Tür, läute, und "ja bitte" fragt er erst, bevor das Erkennen laut lacht. Wie schön es ist, in die Arme eines alten Professors zu fallen.
Wenn man eine Maske hat. Wenn sie das. Für euch.
Dir aber.
Erfrischend, sagt einer, der selbst erfrischend ist. Die beiden Alten sehe ich hinter der Küchengardine, gehe die paar Schritte zur Tür, läute, und "ja bitte" fragt er erst, bevor das Erkennen laut lacht. Wie schön es ist, in die Arme eines alten Professors zu fallen.
Wenn man eine Maske hat. Wenn sie das. Für euch.
Dir aber.
[Vesper]
... anzeigen
(0 Kommentare)
... kommentieren
Freitag, 23. Dezember 2011
Ein einfaches Abendessen
14 in gesalzener Butter glasierte Garnelenschwänze,
dazu gebutterter Toast und ein Glas Rosé.
dazu gebutterter Toast und ein Glas Rosé.
[Vesper]
... früher