Horen

aufgekratzt
und offen für alles

vergriffen

Um die Knöchel flattern spinnerige Langbeiner, im Grase weben andere ihre taufangenden Teppiche. Das ratternde Brummen der Falter in den Bäumen ruft den warmen Wind des Unheils herbei, der die Gläser springen und die Äpfel faulen lässt noch bevor der Mond steigt hinter rußigem Gewölk. Rosenblätter kippen haltlos, ausgedörrt vom Sommerlicht ragen die Zaunlatten, hungernd, klappernd in geheimen Scharnieren, wie waren sie reiselustig einst. Auf wackligem Stuhl sitzt es sich fröstelnd, eine staubige Kerze blakt im staubigen Gefäß und spricht nickend: Herbst.

2,2 kg Buch aus der stramm gezogenen Folie schälen: Vorsicht, dass die Ecken nicht geknickt werden! Die Seiten sind noch verbunden vom Schnitt - behutsam vordringen ins noch nie Geöffnete, knisternde Lösung, unwiederbringlicher Akt. Sachte Gewalt, vergänglicher Genuss. Verschlingen oder langsam erforschen?
Lang gewünscht: blaues Buch.

Wie süß das Schwarz auf der Zunge zerplatzt, und den gespiegelten Himmel kann man einfach mitessen.

Land der bepflanzten Verkehrsinseln
Land der plattgefahrenen Frösche
Land der langsam fallenden Wassertropfen

kalt und blau

Es tun und es getan werden, und keiner weiß, woher und wohin und warum, und doch, es muss so sein. Ein Fließen großer Schritte, die Knie beugt, die Schultern tief, der Hals ist stolz gelängt: Haltung und Hingabe alles. Beine greifen ineinander, und eine flache Hand genügt, um Halt zu geben ohne Müh’ und sich hineinzulehnen ohne Furcht. Die Wangen sanft zu schließen, allein die Möglichkeit, die unausgeschöpfte, lässt selig werden.

Nicht mit designten Schildchen beschriftet, aber immerhin zwei Sorten gibt es: Quitte und Trauerblutbuche. Der Baumschattenbesitzer hat die Wahl.

Betrunken er vom Licht, ich vom Wein. Er brachte den gläsernen Lampenschirm zum Klingen, und ich fing ihn im Flug, mit Glas und Postkarte, und neide ihm das Freigelassenwerden in dieser lauen Sommernacht. Flieg.