Vesper
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Samstag, 21. Februar 2015
Was ich am Kochen schwierig finde (1)
Dass Metallgerätschaften, die hunderte von Graden Celsius aushalten können und angeblich Derivate der echten und ehrlichen Rocket Science sind, von ein paar Tropfen Rattenpiese Rostlöcher bekommen.
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Was ich am Kochen schwierig finde (0)
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Dienstag, 10. Februar 2015
Beaux arts
Die Tür zum Lehrerzimmer stand immer offen, man durfte nicht hinein, aber irgendeiner, der in der großen Pause an der großen Fächerwand stand, sagte einem, der ist bei Frau Völkner. Da hatte man ein Problem. Die Tür zum Lehrerzimmer stand immer offen, aber Frau Völkners Tür war geschlossen. Einen Lehrer stört man nicht in seiner Pause. Wenn es dringend war, eine Unterschrift zu bekommen oder eine Strafarbeit abzugeben oder sich den Schlüssel zum Musikzimmer abzuholen, musste man hin. Das Klopfen hörte keiner, man öffnete die Tür und schaute nur mit dem Kopf hinein. Da saßen sie im warmen Dunst um den kleinen Besprechungstisch, hatten Tassen in der Hand und rauchten und waren guter Dinge. Im Hintergrund röchelte eine Kaffeemaschine, ganz hinten am Schreibtisch saß die Schulassistentin mit ihrer tonnigen Figur und den kleinen Löckchen und mit der Brille an einer Kette über dem Pullover. Diverse Fächer saßen hier eng zusammen und pafften und hatten die Beine übereinandergeschlagen, die sonst nur standen und ihren Platz in den Kästchen des Stundenplans hatten, da saßen sie und genossen die schlechte Luft und waren Freunde. Der, zu dem man wollte, stand garantiert mit noch zwei anderen hinten an die Registratur gelehnt und lachte gerade, und man musste ihnen nahekommen, wenn man sich durch die vielen Stühle quetschte, deren Beine beim Rücken metallen aneinander klirrten, und sie lächelten und machten Platz und nahmen noch einen Schluck. Man bekam den Schlüssel aus einer warmen Lehrerhosentasche und eine Ermahnung dazu.
Dann kam der Tag, an dem aus Pädagogen Kursleiter wurden, und dann kam der Tag, da musste man etwas besprechen, was einem zu fabrizieren aufgegeben war, und einer sagte, wann haben Sie eine Freistunde, kommen Sie ins Café Völkner. Da saßen sie und feierten ihr Gelehrtendasein bei einer Tasse Kaffee und die Maschine röchelte und die Luft war blau. Sie machten Platz und lächelten und Frau Völkner sagte, wollen Sie auch einen Kaffee, und ein Stuhl war noch frei am Besprechungstisch. Irgendwann traute man sich, mitzulachen, ließ sich aber nicht nachschenken.
Draußen war Frühling. Man war erwachsen, und es war wunderschön.
Dann kam der Tag, an dem aus Pädagogen Kursleiter wurden, und dann kam der Tag, da musste man etwas besprechen, was einem zu fabrizieren aufgegeben war, und einer sagte, wann haben Sie eine Freistunde, kommen Sie ins Café Völkner. Da saßen sie und feierten ihr Gelehrtendasein bei einer Tasse Kaffee und die Maschine röchelte und die Luft war blau. Sie machten Platz und lächelten und Frau Völkner sagte, wollen Sie auch einen Kaffee, und ein Stuhl war noch frei am Besprechungstisch. Irgendwann traute man sich, mitzulachen, ließ sich aber nicht nachschenken.
Draußen war Frühling. Man war erwachsen, und es war wunderschön.
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Freitag, 23. Januar 2015
Hiking Friday
Ohne Last gehen, nur den Schlüssel in der Tasche. Abends dann einen Apfel, bevor das Saufen losgeht, das aus einem Glas Sekt besteht.
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Freitag, 9. Januar 2015
Sturm
Sturm, der Turm
Singt. Quinten
In Paris.
Geh. Mach nur
Die Türe zu.
Mir kalt.
Singt. Quinten
In Paris.
Geh. Mach nur
Die Türe zu.
Mir kalt.
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Mittwoch, 7. Januar 2015
L'amour est plus fort que la haine
Ein Brösel fällt in einen Ärmel, und dann fällt er wieder heraus. Auch das ist nicht immer so im Leben. Ob so ein Wohnheim wohl eine Klingel hat? Lieber ein Betttuch verschenken als es zu beschriften. Ein beschriftetes Betttuch verschenken, das wäre natürlich auch möglich. Das mit dem Verdienen der Liebe ist vertraulich schwer zu verstehen, schließlich gibt es nur Formen, jedoch keine Abrechnungen. Dem Alphabet fehlt das B, aber es hat zwei Zugmaschinen. Leerstellen und Nullstellen sind nicht dasselbe. "Ein sehr guter Tischdecker" ist quasi ein Ehrentitel. Ein reservierter Parkplatz dazu.
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Montag, 29. Dezember 2014
Schneeweißer Himmel, Gewitter. Früher Morgen. Slow motion.
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Donnerstag, 25. Dezember 2014
An deiner Krippen
Ich komme, bring und schenke dir
was du mir hast gegeben.
Nimm hin.
Es ist mein Geist und Sinn
Herz
Seel
Mut
Nimm alles hin.
Ich hoffe, es gefällt dir.
was du mir hast gegeben.
Nimm hin.
Es ist mein Geist und Sinn
Herz
Seel
Mut
Nimm alles hin.
Ich hoffe, es gefällt dir.
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Sonntag, 7. Dezember 2014
Berlin in Häusern
Neu-Tempelhof
In der Garage stehen die Fahrräder der Kinder. Über eine moosige Vorgartenwiese geht es zur doppelten Haustür, dahinter Flur und Treppen aus bloßem lautem Holz. Das Fahrrad des Herrn Strafverteidiger steht in der guten Stube, auch Umzugskartons. Grober weißer Putz. Geradeaus das Gästezimmer mit einem Etagenbett und einem Klavier darin, auf dem Fußboden ein Berberteppich, ein rohweißer bodentiefer Vorhang ist mit großen Blumen benäht. Aus dem Gästezimmer geht der Blick direkt in die Gärten. Birken, Gerätehäuschen, Ästehaufen, Katze. Kantsteine, Sandkasten, hölzerne Dielen als Freisitz einfach aufs Gras gelegt. Rechts ein Arbeitszimmer, hier geht der Blick in den Vorgarten, nach Osten.
Im Flur ein funktionierender Speisenaufzug, 15 kg trägt er, so eingepunzt auf dem Herstellerblech an den Schiebetüren. Im Souterrain wohnt die Küche, aus der früher das Essen nach oben kam. Hier auch der Ausgang zum Garten, daneben eine Kuschelecke auf dem Fußboden mit Fleecedecken und einer Lehne aus Heizung. Playmobilszenen sorgsam aufs Fensterbrett gebaut, neben Kakteen und Adventskranz. Fröhliche Unordnung im vollgestopften Kühlschrank, der Hausherr kocht nachts um 23 Uhr schnell noch Nudeln mit Soße, es gibt Nachtisch aus dem Eimer und einen Rotwein, den er nicht kennt, obwohl er lange der Vorratskammer lag. Im offenen Speisenaufzug stehen Flocken und Flakes, Reis, Kakao, Stifte, weitere herzige Playmobilszenen oder ist es Lego.
Treppe hoch, Vorsicht, steil. Badezimmer mit Holzfußboden. Daneben die Kinderzimmer lebendiger Kinder eines zartfühlenden Vaters, der für die Tochter Sessel, Lichterkette und Glasschreibtisch, für den Sohn Fotosteckfolien und Baumaschinenbettwäsche kauft. Auf seinem eigenen Bett eine gefaltete Decke in einem großen Zimmer, dem Garten zu.
Die Treppe zum Dach ist unlackiert, oben gibt es ungedämmte Gaubenfenster, eines gehört zum Mädchenzimmer, in dem kein Mädchen wohnt.
In den Sträuchern und über den Garagen wärmen vereinzelt Herrenhuter Sterne das Herz dem Gast mit Licht durch Nacht.
Kreuzberg
Tanz mit Spreeblick. Auf der Nordbahn Augen auf!
Restaurant RICHARD. Feinste französische Küche von lockeren jungen Leuten in Blüsgen und Röckchen und Rolli und Anzug serviert. Ein Rotwein, der erklärt wird.
Grunewald
Braun gekachelte Balkontrennwand. Garten mit Pool, zu dem es keinen direkten Zugang gibt für die oberen Anteilsbesitzer, obwohl alles Gemeinschaftseigentum ist. Poolparties und Grillen überhaupt nicht erwünscht, Blätter in den Beeten auch nicht, die macht der Gärtner zweimal in der Woche weg, darum muss man sich nicht kümmern. Marmorfußboden auf 100 offenen Quadratmetern, der Gast schläft auf offener Galerie und wird morgens vom Hall der Kaffeelöffel an den lackierten Einbauschränken wach. Hall überhaupt, groß und leer. Metallener Adventskranz, einsame gläserne Objekte auf dem Kaminsims. Sofalandschaft mit teuren Kissen. Glänzender Marmor auch in drei Dimensionen des Gästebadezimmers, alles beheizt und eckig der Duschkopf.
Morgens beleuchtetes Flachdach. Der Gast wälzt sich von seiner Luftmatratze und wirft durch die Fensterfront eine halbvolle Bierflasche in den leeren Pool, es scheppert und splittert, gedanklich. Die 50jährigen Youngsters des Hauses lindern sein Heimweh mit Herzlichkeit, Parmaschinken und einer gechillten Stunde in einem Riesensessel bei Zeitung und Nichts. Abfahrt im Audi zum ZOB.
Es muss geschieden sein.
In der Garage stehen die Fahrräder der Kinder. Über eine moosige Vorgartenwiese geht es zur doppelten Haustür, dahinter Flur und Treppen aus bloßem lautem Holz. Das Fahrrad des Herrn Strafverteidiger steht in der guten Stube, auch Umzugskartons. Grober weißer Putz. Geradeaus das Gästezimmer mit einem Etagenbett und einem Klavier darin, auf dem Fußboden ein Berberteppich, ein rohweißer bodentiefer Vorhang ist mit großen Blumen benäht. Aus dem Gästezimmer geht der Blick direkt in die Gärten. Birken, Gerätehäuschen, Ästehaufen, Katze. Kantsteine, Sandkasten, hölzerne Dielen als Freisitz einfach aufs Gras gelegt. Rechts ein Arbeitszimmer, hier geht der Blick in den Vorgarten, nach Osten.
Im Flur ein funktionierender Speisenaufzug, 15 kg trägt er, so eingepunzt auf dem Herstellerblech an den Schiebetüren. Im Souterrain wohnt die Küche, aus der früher das Essen nach oben kam. Hier auch der Ausgang zum Garten, daneben eine Kuschelecke auf dem Fußboden mit Fleecedecken und einer Lehne aus Heizung. Playmobilszenen sorgsam aufs Fensterbrett gebaut, neben Kakteen und Adventskranz. Fröhliche Unordnung im vollgestopften Kühlschrank, der Hausherr kocht nachts um 23 Uhr schnell noch Nudeln mit Soße, es gibt Nachtisch aus dem Eimer und einen Rotwein, den er nicht kennt, obwohl er lange der Vorratskammer lag. Im offenen Speisenaufzug stehen Flocken und Flakes, Reis, Kakao, Stifte, weitere herzige Playmobilszenen oder ist es Lego.
Treppe hoch, Vorsicht, steil. Badezimmer mit Holzfußboden. Daneben die Kinderzimmer lebendiger Kinder eines zartfühlenden Vaters, der für die Tochter Sessel, Lichterkette und Glasschreibtisch, für den Sohn Fotosteckfolien und Baumaschinenbettwäsche kauft. Auf seinem eigenen Bett eine gefaltete Decke in einem großen Zimmer, dem Garten zu.
Die Treppe zum Dach ist unlackiert, oben gibt es ungedämmte Gaubenfenster, eines gehört zum Mädchenzimmer, in dem kein Mädchen wohnt.
In den Sträuchern und über den Garagen wärmen vereinzelt Herrenhuter Sterne das Herz dem Gast mit Licht durch Nacht.
Kreuzberg
Tanz mit Spreeblick. Auf der Nordbahn Augen auf!
Restaurant RICHARD. Feinste französische Küche von lockeren jungen Leuten in Blüsgen und Röckchen und Rolli und Anzug serviert. Ein Rotwein, der erklärt wird.
Grunewald
Braun gekachelte Balkontrennwand. Garten mit Pool, zu dem es keinen direkten Zugang gibt für die oberen Anteilsbesitzer, obwohl alles Gemeinschaftseigentum ist. Poolparties und Grillen überhaupt nicht erwünscht, Blätter in den Beeten auch nicht, die macht der Gärtner zweimal in der Woche weg, darum muss man sich nicht kümmern. Marmorfußboden auf 100 offenen Quadratmetern, der Gast schläft auf offener Galerie und wird morgens vom Hall der Kaffeelöffel an den lackierten Einbauschränken wach. Hall überhaupt, groß und leer. Metallener Adventskranz, einsame gläserne Objekte auf dem Kaminsims. Sofalandschaft mit teuren Kissen. Glänzender Marmor auch in drei Dimensionen des Gästebadezimmers, alles beheizt und eckig der Duschkopf.
Morgens beleuchtetes Flachdach. Der Gast wälzt sich von seiner Luftmatratze und wirft durch die Fensterfront eine halbvolle Bierflasche in den leeren Pool, es scheppert und splittert, gedanklich. Die 50jährigen Youngsters des Hauses lindern sein Heimweh mit Herzlichkeit, Parmaschinken und einer gechillten Stunde in einem Riesensessel bei Zeitung und Nichts. Abfahrt im Audi zum ZOB.
Es muss geschieden sein.
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Mittwoch, 3. Dezember 2014
Gute Nächte
Ein einfacher Wunsch eigentlich: Um 20 Uhr schlafen gehen. Dunkelheit seit Stunden. Wörter zu viel, innen etwas unklar Hartes und Hohles; es ist Zeit. Eine unfreiwillige Allianz aus Komfort und Vernunft: Licht aus und weg.
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