Samstag, 16. Mai 2009
Carving
i möcht in deine Augen schaun schöne Frau
du bist mein ganzes Leee-he-he-heben
so ein Blick von deinen Augen so blau
der lässt mich ganz erbeee-he-he-heben
[selbstgemachte Skihüttenmusik]

Je spiegel die Brille desto dünner die Rille.
[selbstgemachte Skihüttenempirie]

Schlaf- und Nerventee mit Amaretto
[selbstgemachtes Skihüttengetränk]

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Freitag, 15. Mai 2009
im Kopfton des Zweifelns

Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen
Eine Landschaft wie ein Geländespiel. Bagband und Logabirum und Spols heißen da die Ortschaften. Esens kann man auf der Straßenkarte noch finden, aber Boekzetelerfehn ist schon schwieriger, und es empfiehlt sich, einen einheimischen Führer zu engagieren. Die Bevölkerung dort ist empfänglich und rührig, wenn es um anspruchsvolle Chormusik geht, und es werden immer wieder begabte junge Sänger ins Land entsandt, die dann nach Hause zurückkehren zu Konzert und Feier. Am Pfingstwochenende also "Singet" und - gemäß dem Stand des Kirchenjahres - "Der Geist", beide doppelchörig und beide großkarätige Edelsteine in der Krone ihrer Gattung, einer türkisblau, der andere braun. Auch mit nur acht Sängern besetzt bleibt es doch Chormusik, die Stimmen müssen bei Fuß gehen, zufassen nur auf Kommando und ansonsten Sitz und Platz machen wie sich's gebühret. Der sehr geschätzte junge Kollege hat ein echtes Solo ergattert an dem Wochenende und so ist ein Platz frei auf den Altarstufen - die Kinder Zion sei'n fröhlich, und ich will's versuchen.

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Montag, 11. Mai 2009
Der Knopf, von seiner Jacke gerissen im Rausch: ein heimliches Bonbon in der Wange, mit dem Geschmack der Linderung im Wachen und im Sehnen, dem maimilden, schmerzenden.

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Iris, Mohn, Salbei.

(ich aber wandle stumm)

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Samstag, 9. Mai 2009
"Manchmal hätte ich schon gern eine andere Mama, aber abends nicht."

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Der Maurer
Er rührt im großen Bottich. Er schichtet rote Steine von einem Stapel auf den anderen. Er arbeitet mit der Präzision eines Chirurgen. Er repariert einen maroden Stecker. Er mag es süß: Eis, Kuchen, Nussecken von den Nachbarn, alles quittiert er mit einem Lächeln und einem harten "ja gerne". Er hat kein Radio dabei. Um 13 Uhr hat er Feierabend, um 15 Uhr sagt er, er macht noch bis 16 Uhr, um 16 Uhr 30 fängt er an, sauberzumachen (auch bei den Nachbarn), um 18 Uhr muss er noch eine letzte Tasse Kaffee leeren, dann fährt er davon. Bis Montag, Maurer.

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Freitag, 8. Mai 2009
Reim: Wein
Ich ließ meine Hände riechen nach dem Fisch, den ich mir briet, und nach den fauligen Quitten, die ich auflas mitsamt dem Baumschnitt und dem feuchten Laub, und ich steckte alles in die Hosentaschen und stopfte mich aus, damit man es nicht so sähe, was jeder sehen kann, und ich verlor das Laub aus Taschen und aus Haaren mit jedem Schritt und hinterließ keine Spur und alles wankte im Vorübergehen oder ich? Briefe schrieb ich, mit ernster Tinte und dem Blut der Abende, und ich bat von Herzen und fragte mit vollen Lippen und gurrte und lächelte die zarten Reste, und es kam keine Antwort, keine. Die, die mir lieb sind, fragte ich und grüßte freundlich und hörte das Zucken der Schultern und das Drehen der Hälse, und ich ließ mich unterkriegen, doch. Gierig machtet ihr euch über den Kuchen her, den ich nach geklautem Rezept gebacken hatte, und auch der Zucker war gelogen, und ihr bemerktet es nicht, ihr trankt aus meinen Tassen was ihr glaubtet und saßt auf meiner Treppe, ihr.

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