Freitag, 6. November 2009
Mein Kleid
Mein Kleid ist aus Samt und Seide und Wolle. Der Ausschnitt streng viereckig lässt Platz für kleinen Schmuck (immer die Silberdrahtlötkette aus Nordalbanien; ihr gebührt eine eigene Erzählung eines Tages), die samtenen schmalen Ärmel wärmen bis hinunter zu den Handgelenken. Exakt zulaufende Brustabnäher formen das enge warme Oberteil, das so schwarz ist, wie nur strichaufwärts gedrehter Samt schwarz sein kann: schwarz wie das kleine Ges einer schwarzen Altistin mit schwarzer Seele und schwarzer Katze. Eng an den Rippen entlang läuft das Schwarz hinab, knapp unter der Brust beginnt der schmale Rock mit vier aus der Taille herauslaufenden Abnähern, akkurat auf Hüften und Po zeigend. Vorne lassen drei locker gelegte Falten im offenen breiten Übertritt die kühle Wollseide fließen über Bauch und Beine, beweglich und weich fallend dank schrägem Fadenlauf. Silbrig geglättet spiegelt sich das Rampenlicht hinunter bis zu den eng umfangenen Knöcheln, doch ein Schritt genügt und der Rock gibt das Bein frei samt dem hohen Schuh, zum Erklimmen der Stufen und für einen Abgang unter Applaus.

Es ist für mich gemacht, von mir für mich, und beim Öffnen des Reißverschlusses erkennt man das Label: hora sexta me fecit.
Stolz und Haltung sind seine Namen.

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Für Dr. W.
"Sie haben da doch kein Silikon drin, oder." Also echt, Doktor, Sie gefallen mir. Die Rezepte, die Sie nicht ausstellen, sind übrigens die besten. Klar dürfen Sie mich alles fragen, und danke für's Gespräch.

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Mittwoch, 4. November 2009
Dein Bildnis wunderselig
Wie kommt es, dass Traurigkeit die Schönheit eines Mannes hervorhebt, die Schönheit einer Frau jedoch ganz untergehen lässt?

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Dienstag, 3. November 2009
Was bin ich für ein Narr gewesen.
Ich war es gern, ich war glücklich als der Narr der ich war.
Tautologie des Tages: der glückliche Narr.
Neid auf die, welche Narren bleiben.

[Test Test eins zwei drei]

[Non]
Sonntag, 1. November 2009
Kaffeeh aus scharme
Hirnveranstaltungen wie Brüche in Tüchern. Totes Huhn trotz Zwangsernährung (Lotta). Akkuratkaro scheint das neue Palästinenser. Nicht vor März. Haarbüschel in der Windschutzscheibe. Noch mehr Zitronensüßduft. Feucht und schmutzig, und auf dem Teppich. Da muss in die Wolken der Vollmond gehn damit. Seine Tränen. Knopfaugen, Augenknöpfe. Pfauknogen. Spiele nie verstehen, nie Spiele verstehen, nie, Spiele nie. Kompetenz und Impetenz. Ich auch, ich auch. Gauz. Meine persönliche Stilberaterin, die über mich Gericht hält (Stiefel: in Ordnung). Sehr schön löcheriges Flatterjäckchen. Möchten Sie weitere Fahrkarten kaufen? Die reife Tänzerin, und wie sie alles arbeitet: Verliebungen in die versammelte Kraft einer Frau. ||: Für schöne Dinge muss Zeit sein, sonst wird ein Mann krank und traurig. :|| Umkleidekabinenwitze. Achtmal und öfter. Fleisch, Fleisch. Kosenamen nur im Ernst (Entwurf eines aktiven und passiven Kosebenennungsrechts). Welches eine große Belohnung hat. Tempomat und Einparkhilfe. Senf in den Augen. Na klar tut das weh. Gut essen gehen, oh. Den Schaden nehmen, und extra den Gehrock tragen zu diesem Anlass. Ruckedigu.

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Samstag, 31. Oktober 2009
Ich schäme mich sehr, für die öffentlichen Äußerungen eines anderen.

Hans Werner Kettenbach: Sterbetage. Roman.

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