Sonntag, 9. März 2014
Summe und teile
Nicht das Putzen und Wienern des Fahrrads, nicht die Tour zum Museum, nicht der Mittagsschlaf unterm Baum, nicht Kaffee noch Wäscheduft machen den Tag groß, sondern ganz allein die Sonne.

Mittwoch, 5. März 2014
wie weh
wenn einer schreibt
nach jahren
er komme zu besuch
und könnte etwas kochen
und habe zu erzählen
bald
und kommt nicht
sagt nicht
mehr
das tut

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Dienstag, 4. März 2014
In Kapuze
Die beste Zeit des Tags ist mein.
Morgens in den Garten gehen: eine begründete, aber im Grunde blöde Scheu, davon zu sprechen. Garten nach Feierabend ist Entspannung, Naturverbundenheit, Fitness für Körper und Seele; Garten am Morgen ist Arbeitsscheu, fehlende Verbundenheit mit dem Unternehmen, Egoismus, Bummelei, ungeduschtes Gefallen. Heute noch bevor die Tonne abgeholt wurde den gesamten Hartriegel heruntergeschnitten und in Stöcken ordentlich stehend hinein geordnet. Kreisrunde Schnittstellen, Hebelgesetz, Pfiff auf Biotonne, alles. Das Rauschen des mehrenden Morgenverkehrs und zwei neugierige (!) Amseln, die Handschuhe kühl von der Nacht, die Nachbarn schon in Hut und Mantel.

Die beste Zeit des Tags ist mein,
da singen alle Vögelein.
Der guten Zeit hab ich so viel.
Davon ich singn und sagen will.

Amen.

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Sonntag, 2. März 2014
Rollschuhfahren im Clownskostüm
Holetenprose
Tanzschusszuschuh
Mickstrantel

Kaffee ans Bett

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Dienstag, 11. Februar 2014
Vals
An manchen Sonntagen kommt er mit seiner aparten Frau. Dunkler Anzug, Einstecktuch, Brille, akkurate Frisur. Er trägt zweifarbige Schuhe, die an anderen Figuren affig wären, aber hier ist es wie bei jedem Sport: die Könner heißen so, weil sie die unmöglichen Sachen tragen können, albern, abgerissen, grausig, übersteuert, gedankenlos – alle anderen müssen mindestens vernünftig aussehen, wenn sie schon ins mediokre Feld gehören. Er tanzt tief im Fußboden, er führt die Frauen nicht in gewissen Figuren (doch, natürlich. In Figuren, die jeder kennt), sondern holt sie zu sich in eine abgerückte leise Seligkeit, er beißt sich auf die Lippen, während er seinen Arm an ihrem Rücken entlang neu ablegt. Mit den Clowns hat er nichts zu tun.
Dreimal sah er mir in die Augen beim Vorbeitanzen, da musste ich nach Hause gehen.

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