Donnerstag, 27. Dezember 2007
Alles grün
Ein überraschender Abschied ist ein schlimmer Abschied. Ein Hieb, ein Schmerz und aus. Die Aussicht auf diesen schon zu sehenden, unumgänglichen Abschied, der nur noch die Frage nach Zeit und Ort und Art und Ton aufwirft, jedoch nicht nach Ob oder Nicht, verbreitet Kälte wie aus dem undurchdrungenen Nichts. Schatten über allem, Kehle enggeschnürt, leis schleichende treue Trauer, spinnwebenzarte Verstrickung allen Fühlens. Die Erkenntnis des Unausweichlichen eine Last. Prädestination mal nicht als Befreiung vom Sorgen, sondern als hölzerngrobes Joch empfunden. Contenance in Gefahr. Ihr Unbeschwerten. Hol euch der Teufel auch.

Die Weichen sind gestellt und nur mehrere gemeinsam könnten daran hebeln.

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Mittwoch, 26. Dezember 2007
Farben
Roter Backstein, weiß die Lichter-und-sonst-nichts am Baum, golden das Licht, das vom Altar ausgeht, lila die hupsigen Orgeltönchen (von 1780 ist die alte Dame): die Farben des heutigen Tages. Wenn's nun noch glitzern würde...

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Wie jetzt
Wie koche ich meinen Mann schlank? Verlag Bassermann, gebunden, 128 Seiten. ISBN 3809422452. 6,95 EUR. Erscheint im Januar 2008.

In Vorbereitung: Wie wasche ich mein Kind klug?

Vergriffen: Wie trinke ich mich schön?

Montag, 24. Dezember 2007
An deiner Krippen
Mein Sinn ein Abgrund
mein Herz im Leibe weint
weil ich nun nichts weiter kann

Elend und Armseligkeit

Rufst du mir zu
Mut
Sinn
Herz
Geist
des Leibes Freuden
Lust der Welt
das werte Licht
und Herrlichkeit

aus schönen Gärten

komm, komm

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Samstag, 22. Dezember 2007
Zaun drum und von mir aus jeden Tag füttern
Sie! Mit dem sauberen Wormland-Mäntelchen und der angenehm anzusehenden Frau (très chic, die Stiefelchen und die querformatige Tasche an kurzen Griffen über der Schulter - sehr stilsicher gerade so am Nuttigen vorbei)! Ich wollt Ihnen was sagen. Man muss keinen Sanka bestellen, das dauert zweidrei Stündchen, dann wird die Gesichtsfarbe auch wieder menschlicher. Wenn da einer mit den Camelhalbstiefeln im eigenen Erbrochenen rudert, mit offenem Leather-outside-Mantel drübergebeugt und einigermaßen stabil sitzend, dann darf man sicher sein, dass der eine Waschmaschine hat, die den Schal übermorgen wieder sauberwäscht. Ich wollt Ihnen sagen, dass man den nicht fotografiert. Nein, auch ohne Blitz nicht.

[Non]
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Mittwoch, 19. Dezember 2007
Gesicht
Dunkel ganz unten, wenn man runterkommt links, dahin geht's von alleine nach dem Straucheln.

Zum zweiten Mal das Gesicht. Stolpern, kurzes Gegensteuern, mit der ewigen Kapuzenjacke sich verfangen am dünneisernen Geländer, das immer Halt angeboten hat, das hier aber unversehens, die Gelegenheit zur Rache für stolzes Verschmäht- und jahrelanges nicht Lackiertwordensein jäh erkennend, seine ungeahnte Macht gleich zum Äußersten verwendend, zum Schubser wird. Das schwere Trumm in den Händen retten wollen und demselben den Verlust der Kontrolle über den Schwerpunkt verdanken, ja: verdanken; sich selbst verlieren im Fall. Kurzes Staunen über die akrobatische Note des fraglichen Moments. Tod auf der Kellertreppe oder eher neben der Kellertreppe, denn dort wird der Sturz enden.

Nicht suchen müssen, sondern ihn finden werden. In diesem Haus, das mir lieb ist. Angenehm. Wenn man runterkommt links. Trotzdem mache ich jetzt immer das Licht an.

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