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Montag, 7. Dezember 2009
Vierteljahr
Unterschätzt ist das Vierteljahr, das konfirmative, gnadenlose, Sicherheit schenkende Vierteljahr. Ein langes Vierteljahr, und ist es erst einmal vergangen, kann man es nicht mehr rauswaschen.
[Vesper]
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Freitag, 4. Dezember 2009
[Prim]
"Sirenengesänge"
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Donnerstag, 3. Dezember 2009
herzen. atmen. schlafen.
[Komplet]
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Hasenmorgen, Hasensorgen
Die Häschen, die an den frühen Sommermorgen schon ihr Frühstück rupfend auf der taunassen Wiese sitzen und wie um den Schein ihrer Hasenscheu zu wahren ein paar gemütliche Hoppler machen, wenn das Fahrrad vorbeirollt, ob sie noch schlafen, morgens um sieben im Winter, wenn es noch dunkel ist? Ob sie es warm haben?
Hasenschlaf. Hasenatem. Hasenherzen.
Hasenschlaf. Hasenatem. Hasenherzen.
[Vesper]
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Montag, 30. November 2009
Gunst und Stunde
Ich habe Ernst mit Ernst beantwortet, und ich hätte alles Bunte für unverzeihliche Grobheit gehalten.
Ich dachte, ich hätte einen meinen Namen rufen, nach mir rufen hören. Ich habe gelauscht und dabei gelächelt bis in den Schlaf. Ich habe zurückgerufen, mich schließlich auf den Weg gemacht, vorsichtig, mit kleinen Schritten, denn ich wollte diesen Weg genießen, den Ausblick, das Nähern, das Ankommen. Ich habe balanciert um ein Glück, und meine Lust blies mich an in starken Böen. Meine Freude rief mir unfassbar schöne Dinge zu (und schmutzige auch), wie soll man sich da konzentrieren. Mein wunderhübsches Ding an der Waffel hat arg gezappelt, doch ich habe es still sein geheißen. Wie geborgt sah mein Mantel aus, aber es ist meiner, groß genug, um noch einen darunterschlüpfen zu lassen, nur den großen Mantel habe ich mitgenommen und sonst nichts, keinen Schmuck, keinen Kamm, und was wie "Klugheit" schien, das war doch nur Beherrschung, denn das Seil war schmal. Es schien mir nicht weit zu sein hinüber, und schließlich hatte einer nach mir gerufen. Dachte ich. Ich habe mich verhöhnen lassen müssen dafür.
Nein, ich habe mich nicht verkauft, nicht nur nicht gut, sondern gar nicht. Ich hielt ein solches Manöver für absurd zwischen zwei Menschen, die einander ausgesprochen mögen, und die Vertrauen haben, großes sogar. Ja, ich habe mehr zu zeigen und viel schöneres als meine Kehle, mit Worten vielleicht auch, auf jeden Fall aber mit Physik.
Die Zeit der Hände: wie oft ich an sie gedacht habe, mit Geduld und Ungeduld.
Ich verfluche diese Texte. Sie verdächtigen mich, sie zeihen mich.
Ich verfluche diese Texte.
Als ich weinte, neulich beim Bier, da habe ich um dich geweint, und du hast es nicht gemerkt.
*
Ich dachte, ich hätte einen meinen Namen rufen, nach mir rufen hören. Ich habe gelauscht und dabei gelächelt bis in den Schlaf. Ich habe zurückgerufen, mich schließlich auf den Weg gemacht, vorsichtig, mit kleinen Schritten, denn ich wollte diesen Weg genießen, den Ausblick, das Nähern, das Ankommen. Ich habe balanciert um ein Glück, und meine Lust blies mich an in starken Böen. Meine Freude rief mir unfassbar schöne Dinge zu (und schmutzige auch), wie soll man sich da konzentrieren. Mein wunderhübsches Ding an der Waffel hat arg gezappelt, doch ich habe es still sein geheißen. Wie geborgt sah mein Mantel aus, aber es ist meiner, groß genug, um noch einen darunterschlüpfen zu lassen, nur den großen Mantel habe ich mitgenommen und sonst nichts, keinen Schmuck, keinen Kamm, und was wie "Klugheit" schien, das war doch nur Beherrschung, denn das Seil war schmal. Es schien mir nicht weit zu sein hinüber, und schließlich hatte einer nach mir gerufen. Dachte ich. Ich habe mich verhöhnen lassen müssen dafür.
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Nein, ich habe mich nicht verkauft, nicht nur nicht gut, sondern gar nicht. Ich hielt ein solches Manöver für absurd zwischen zwei Menschen, die einander ausgesprochen mögen, und die Vertrauen haben, großes sogar. Ja, ich habe mehr zu zeigen und viel schöneres als meine Kehle, mit Worten vielleicht auch, auf jeden Fall aber mit Physik.
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Die Zeit der Hände: wie oft ich an sie gedacht habe, mit Geduld und Ungeduld.
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Ich verfluche diese Texte. Sie verdächtigen mich, sie zeihen mich.
Ich verfluche diese Texte.
*
Als ich weinte, neulich beim Bier, da habe ich um dich geweint, und du hast es nicht gemerkt.
[amor]
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Personalgespräch
Der geübte, blitzschnell kategorisierende Blick. Die Verifizierung und rückmeldende Bestätigung des aus den schriftlichen Unterlagen gewonnenen Eindrucks. Das Abklopfen auf Eignung für bestimmte Zwecke. Die Darstellung dieser Zwecke im Kontext langfristiger Ziele. Die Fragen, welche nicht einer persönlichen Neugier entspringen oder dem Wunsch nach Differenzierung, die vielmehr das pädagogisch-instruktive Ziel verfolgen, den Antwortenden zu intendierten Erkenntnissen und Lösungswegen zu führen und ihn diese selbst formulieren zu lassen. Die wohlwollend-empfehlenden Hinweise zu lohnenden Entwicklungsfeldern der Persönlichkeit. Der positive Abschluss mit lobender Anerkennung des bisher Erreichten und mit einem aufmunternden Ausblick.
[Non]
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Sonntag, 29. November 2009
Pärchen
Mutter und Tochter: die eine kann immer noch so sehr schön singen, die andere kann es schon. Optisch wie Schwestern.
Zwei Violinen: nie werde ich verstehen, wie zwei Violinen wie eine klingen können in Intonation, Phrasierung, Klangfarbe, Agogik. Nie werde ich verstehen, wie schon nur eine Violine wie eine einzelne Violine klingen kann. Teufelszeug, das Violinenhandwerk.
Zwei Trompeten: Mann und Frau, beide Virtuosen, da wird mit den Lippen getrillert und der Ton ist weich wie eine reife Tomate. Sie löst ihn taktweise ab bei den großen Soli, damit er das Instrument ausleeren kann, und man hört keinen Unterschied. Dass er während des ganzen Konzerts und zum Applaus mit einem hochgeschlagenen Kragen am Frack dasteht, das verhindert sie allerdings nicht. Frauen! Trompete spielen ist wichtig, aber für die depperten Männer sorgen ist noch wichtiger.
Zwei Oboen: blass und brav. Geht mal zum Friseur, beide.
Der junge Bass: 19 Jahre alt, und haut das Why do the nations weg als ob er mal eben ne Runde für alle bestellt. Der Körper noch gymnasiastisch, aber schon Lackschuhe zum Frack wie ein Alter, und eine Stimme wie ein Löw'. Stolz waren wir auf dich, unser Jüngster, und stolz darauf, dass du einer von uns bist. Sonderpreis, von mir persönlich für dich, Großer, und für deine Stimme.
Zwei Violinen: nie werde ich verstehen, wie zwei Violinen wie eine klingen können in Intonation, Phrasierung, Klangfarbe, Agogik. Nie werde ich verstehen, wie schon nur eine Violine wie eine einzelne Violine klingen kann. Teufelszeug, das Violinenhandwerk.
Zwei Trompeten: Mann und Frau, beide Virtuosen, da wird mit den Lippen getrillert und der Ton ist weich wie eine reife Tomate. Sie löst ihn taktweise ab bei den großen Soli, damit er das Instrument ausleeren kann, und man hört keinen Unterschied. Dass er während des ganzen Konzerts und zum Applaus mit einem hochgeschlagenen Kragen am Frack dasteht, das verhindert sie allerdings nicht. Frauen! Trompete spielen ist wichtig, aber für die depperten Männer sorgen ist noch wichtiger.
Zwei Oboen: blass und brav. Geht mal zum Friseur, beide.
Der junge Bass: 19 Jahre alt, und haut das Why do the nations weg als ob er mal eben ne Runde für alle bestellt. Der Körper noch gymnasiastisch, aber schon Lackschuhe zum Frack wie ein Alter, und eine Stimme wie ein Löw'. Stolz waren wir auf dich, unser Jüngster, und stolz darauf, dass du einer von uns bist. Sonderpreis, von mir persönlich für dich, Großer, und für deine Stimme.
[virtus]
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