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Mittwoch, 4. April 2012
Übergangslage greift nicht
Schlecht vorsingen und ohne Diskussion genommen werden, auf einer ganz verkehrten Ebene. Ein unangenehmes Spiegelbild. 

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Donnerstag, 2. Februar 2012
Telefonzentrale, wie kann ich Ihnen helfen?
Das Amt lässt fragen, welche Fremdsprachen ich beherrsche. Latein, sage ich. Verhandlungssicher? Nö, sage ich, ich könnte kein Brötchen kaufen, außerdem verstehen das die Verkäuferinnen auch immer nicht. Aber gefühlsecht, das kann ich. Dann brauchen wir das nicht, sagt die Amtsstimme. Sie fordert mein Abiturzeugnis an (Sport 10 Punkte, yeah, aber das brauchen wir auch nicht), und Arbeitszeugnisse. Von vor 20 Jahren, frage ich? Ja, alles, sagt sie. Das Amt möchte ein Bewerbungsschreiben von mir sehen und kontrollieren, ob ich alles richtig mache. Und einen Lebenslauf. Das werden 4 Seiten, sage ich. Das brauchen wir, sagt die Amtsstimme. Und wo ich mich bereits beworben habe, man kann "offen" oder "Absage" ankreuzen. Alles offen, sage ich. Absagen tu ich eigentlich immer selber. Ob ich bereit sei, ein Auto anzuschaffen, um zu meinem Arbeitsplatz zu kommen. Klar sage ich, aber ich verdiene bald nichts mehr. Also ja, sagt die Amtsstimme. Ihre Fähigkeiten? COBIT, sage ich. Was ist das, fragt die Amtsstimme. Was mit Computern, sage ich. Gut, welchen Abschluss haben Sie? Musikerin, sage ich. Stille. Aber Sie sagten doch was mit Computern? Ja, sage ich, und Hospizdienst. Okay, sagt die Amtsstimme, ich schicke Ihnen den Fragebogen zu, den füllen Sie dann selber aus und geben ihn innerhalb dreier Tage zurück ("von drei Tagen" sagt sie natürlich, ich korrigiere das mal eben), und dann müssen Sie persönlich erscheinen. Ich kann nicht aus dem Haus, sage ich, ich bin krankgeschrieben. Wenn Sie krankgeschrieben sind, dürfen Sie sich hier gar nicht melden, sagt die Amtsstimme. Aber jetzt sind Sie drin im Computer, das kann ich nicht mehr löschen. Das Abgabedatum kann ich auch nicht ändern, das gibt der Computer so vor. Was machen wir denn jetzt, fragt die Amtsstimme? Das haben wir gleich, sage ich. Mit welchem Betriebssystem arbeiten Sie denn, frage ich (wer fragt, führt, hab ich mal auf einem Kommunikationsseminar gelernt, da hab ich noch irgendwo ein Zertifikat über die "erfolgreiche Teilnahme", das muss ich auch noch einreichen. Und eins irgendwas mit "Powerfrauen". Haben wir gekotzt.). Weiß ich nicht, sagt sie, ich glaube, das ist ein Desktop. Gut, sage ich, dann schicken Sie mir das alles doch einfach mal zu. Wo kann ich das dann einreichen, wenn ich wieder gesund bin? Da kann man doch nicht parken oder ranfahren, oder? Weiß nicht, sagt die Amtsstimme, ich sitze hier in der Zentrale. Bitte besprechen Sie alles weitere mit Ihrem Arbeitsvermittler, ich sage Ihnen noch den Termin, Moment, Sie müssen da persönlich erscheinen, aber die Unterlagen müssen vorher da sein, mindestens drei Tage, damit er sich vorbereiten kann. Eben, sage ich. Ich weiß nun gar nicht, wer für Sie zuständig ist, sagt die Amtsstimme. Ich stecke das dann mit in den Brief. Danke sage ich, danke für Ihre Unterstützung.

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Mittwoch, 18. Januar 2012
Traufe ist ein viel zu schönes Wort
Die Seltenheit des Ereignisses fordert geradezu dazu auf, dem Absurden einen Gewinn abzutrotzen, der sich nicht recht als solcher fühlen lässt. Gegeben wird im Volkstheater: Der Verlust des Jobs in Zeitlupe. Konjunktive, abgestürzte Mundwinkel, Vermeidungsgesten, verkleidete Vorwürfe, nackte Kosten-Nutzen-Rechnungen. "Leute wie Sie", das verheißt nichts Gutes. "Im Grunde." "Haben sich die Erwartungen nicht erfüllt." "Lässt sich nicht wie geplant darstellen." "Würde ich sehr gerne, aber." "Legt zeitnah eine spürbare Veränderung der Zusammenarbeit nahe." "War nicht abzusehen, dass." "Haben sich die Prioritäten verschoben."
Ja, ich bin klug genug, da haben Sie recht, Herr Chef. Nicht jeden Tag, aber das macht ja nichts.

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Donnerstag, 12. Januar 2012
Moonlight
Neulich einmal lag Schnee auf den Dächern, und es war der Mond, denn schließlich ist das Blau nichts mehr als Himmel und Gespinst. Im Traum die Einladung, eine lange Tafel, und wer ist das, gegenüber, mit Pelzmütze und dummem Geschwätz? Den ich kenne saß am Ende. Ich aß meinen Kuchen, und wusste nicht warum. Der Cocktail nichts als Rhabarberschorle, dünne. Erst muss man ein bisschen leben können, sagte der neben mir, der einfach ausrechnen kann, was klug ist. Gespinst, und es ist Gemeinheit, darin nur Option zu sehen, wo es doch in Wirklichkeit das letzte ist, das bewahrt davor, ganz kalt zu werden. Wem zuletzt?
Eure Spiele sind widerlich.

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Freitag, 16. Dezember 2011
Perlen beißen nicht
Zickenkrieg. Raubt mir die Worte. Ist das grausig. Aber bestätigt die Richtung, die schon eingeschlagen ist.

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Sonntag, 11. Dezember 2011
Radloser Bus
Weiß jemand, woher dieser saublöde Ausdruck vom "zahnlosen Tiger" kommt? "Messerloser Rasenmäher", "sattelloses Fahrrad", "dochtlose Kerze", keiner käme auf die Idee, einen Klimavertrag eine "stachellose Wespe" zu nennen. Frostloser Winter, rossmannlose Einkaufsmeile. Hirnloser Käse.

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Dienstag, 1. November 2011
Wie viele Leute sich selbst in eine Lüge einsperren, bei vollem Bewusstsein.

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Mittwoch, 28. September 2011
Kaffeekränzchen
Mit Liebe ist es am schönsten, aber mit Disziplin geht es natürlich auch. Ihr werdet den Unterschied nicht merken.

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Sonntag, 10. Juli 2011
Das Telefon der anderen
Ich hätte gerne mein 8-Tasten-Ziffernblock-Alphabet wieder, von mir aus auch ohne T9. Ich würde gerne ein Datum eintippen können, statt an infantilen Spielrädchen drehen zu müssen. Ich hätte gerne einen mindestens nach links beweglichen Cursor. Ich würde Aktionen gerne abbrechen können ohne Speichern.

Für jemanden, der für Ergebnis und Effizienz bezahlt wird, nicht aber für die Zeit, die er darauf verwendet, ist das Ding zu langsam - zu lange muss der Finger irgendwo draufbleiben, bis sich was tut, zu indifferent und niederfrequent ist die Bedienung im Ein-Finger-System mit unklaren Grenzen der sensiblen Flächen. Man muss draufschauen, um das Ding steuern zu können und findet keinen Orientierungspunkt für weit entwickelte Homo-Sapiens-Hände, die bekanntlich arbeiten können, während die Augen ganz andere Dinge aufnehmen - schändliche Regression. Schön sind das hochauflösende Display und die schnelle Verbindung ins Netz.

Fazit nach zwei Tagen: Für einen USB-Stick zu groß, für ein Telefon zu schwer, für einen Computer zu analog zu bedienen. Insgesamt beleidigend displex. Schönes Spielzeug, das allerdings dauernd ungepflegt aussieht.

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Sonntag, 3. April 2011
Aus Markt und Forschung
Ein älterer Liebhaber hat den Vorteil, dass man die Nägel nicht so akkurat lackieren muss, Hauptsache irgendwie rot, das passt schon. Ein älterer Liebhaber verlässt sich mehr auf den Geruchs- und Tastsinn, und das muss nicht unbedingt ein Nachteil sein.

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