Montag, 18. Juli 2011
Mahlerfest im Faguswerk
Kürzlich erst mit dem Orden "Weltkulturerbe" ausgezeichnet, fungiert das Fagus-Werk in Alfeld, genauer gesagt dessen Fabrikhalle demnächst als Konzertsaal. Im Rahmen der in diesem Jahr der k. u. k. Monarchie und der Republik Österreich gewidmeten Fredener Musiktage findet dort ein kleines Mahlerfest statt, und man darf gespannt darauf sein, Mahler und Gropius in einer seltenen Gleichzeitigkeit genießen zu dürfen. Es gibt zwei Vorträge zu Architektur und Musik, zwei Kammerorchester- und einen Liederabend, es wird jedoch keinen überraschen, dass ich selbstverständlich auf das Chorkonzert am 30. Juli hinweise, das wie immer ein Knaller wird. Raritäten, Gefühlvolles, eine Ballade nahe am Kitsch (sie spielt im Harz, soviel sei verraten, und das kann ja nur Gruseliges bedeuten), 16stimmig sollen die Farben daherkommen, wie sie bei Mahler sein müssen und wie sie Schönberg erfunden hat - und das alles auf dem Niedersächsischen Land, mitten im Sommer. Ich will keine Klagen hören, es sei langweilig irgendwo in Norddeutschland! Man kann dagegen etwas tun.

Samstag, 16. Juli 2011
Hammer aus Titan
Wie ich den vor zwei Tagen Operierten anrufe, sagt er, ich hab mir eine Zeitung gekauft, und jetzt sitz ich in der Kapelle und lös Sudoku. Da traut sich keiner rei, und da hab ich mei Ruh. Und kichert ganz dreckig. Durch den Verband durch kann er schon wieder Radio hören, am Wochenende schaut das Männerzimmer Fußball (noja, besser wie nix), am Sonntag will er um 9 in die Andacht gehn (wohl katholisch, aber des mecht ja nix), und am Montag dürfer heim. Hurra.

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Sonntag, 10. Juli 2011
Das Telefon der anderen
Ich hätte gerne mein 8-Tasten-Ziffernblock-Alphabet wieder, von mir aus auch ohne T9. Ich würde gerne ein Datum eintippen können, statt an infantilen Spielrädchen drehen zu müssen. Ich hätte gerne einen mindestens nach links beweglichen Cursor. Ich würde Aktionen gerne abbrechen können ohne Speichern.

Für jemanden, der für Ergebnis und Effizienz bezahlt wird, nicht aber für die Zeit, die er darauf verwendet, ist das Ding zu langsam - zu lange muss der Finger irgendwo draufbleiben, bis sich was tut, zu indifferent und niederfrequent ist die Bedienung im Ein-Finger-System mit unklaren Grenzen der sensiblen Flächen. Man muss draufschauen, um das Ding steuern zu können und findet keinen Orientierungspunkt für weit entwickelte Homo-Sapiens-Hände, die bekanntlich arbeiten können, während die Augen ganz andere Dinge aufnehmen - schändliche Regression. Schön sind das hochauflösende Display und die schnelle Verbindung ins Netz.

Fazit nach zwei Tagen: Für einen USB-Stick zu groß, für ein Telefon zu schwer, für einen Computer zu analog zu bedienen. Insgesamt beleidigend displex. Schönes Spielzeug, das allerdings dauernd ungepflegt aussieht.

[Non]
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Freitag, 8. Juli 2011
Freie Marktwirtschaft
Ein paar Mal habe ich versucht, meine Liebe zu verschenken, und keiner wollte sie haben. Nun verkaufe ich sie, und schon wird sie dankbar angenommen.

Donnerstag, 7. Juli 2011
Wie gut ich mich mit Blumen trösten kann.

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